Auf die Frage, ob Sie Ihren Parkettboden schwimmend verlegen oder verkleben sollen, können wir keine pauschale Antwort geben. Welches die passende Art des Verlegens ist, hängt von einigen Faktoren ab. Was für ein Parkett haben Sie gewählt und wie ist der Boden beschaffen? Manche Situationen lassen nur eine Art des Verlegens zu.
Wir haben Informationen zu beiden Verlegearten für Sie zusammengestellt.
Parkett schwimmend verlegen
Schwimmendes Verlegen von Parkett geht schneller und leichter als das Verkleben. Viele Hersteller haben für ihre Böden einfache Verbindungssystemen entwickelt. Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie Ihren Parkettboden selbst verlegen. Die Verbindungen garantieren saubere Übergänge zwischen den Dielen. Schwimmend verlegte Böden sind direkt nach dem Verlegen begehbar.
Der Untergrund sollte trocken und sauber sein. Größere Unebenheiten oder Löcher gleichen Sie vor dem Verlegen aus. Beachten Sie, dass sich alte Teppichböden nicht als Unterlage für Parkett eignen. Sie müssen sie vorher unbedingt entfernen, da durch den weichen Untergrund die Klickverbindungen auf Dauer beschädigt werden und sich im Teppich Schimmel bilden kann.
Schwimmend verlegte Parkettböden haben einen großen Vorteil: Die Dielen lassen sich leicht wieder ausbauen. Sie eignen sich also sehr gut für Mietwohnungen, in denen man den Bodenbelag beim Auszug wieder rückstandslos entfernen muss. Sie können den Boden außerdem nach dem Umzug noch einmal verlegen, wenn Sie beim Entfernen vorsichtig vorgehen.
Zwischen einem schwimmend verlegten Boden und dem Untergrund besteht keine direkte Verbindung. Er liegt zwar fest und verrutscht nicht, aber eine minimale Luftschicht bleibt, wenn der Boden nicht verklebt ist. Diese wirkt sich negativ auf die Raumakustik aus. Mit einer Trittschalldämmung reduzieren Sie diesen Effekt. Trotz Trittschalldämmung ist ein schwimmend verlegter Parkettboden stets „lauter“ als ein vollflächig verklebter. Trittschalldämmungen kommen ausschließlich bei schwimmend verlegten und nicht bei verklebten Böden zum Einsatz.
Das Verlegen der Dämmung ist einfach. Sie wird schwimmend unter den Parkettboden verlegt. Bei einem mineralischen Untergrund sollten Sie neben einer Trittschalldämmung auch eine Dampfbremse verlegen. Einige Hersteller führen in ihren Sortimenten Parkettdielen, bei denen die Trittschalldämmung integriert ist.
Parkettboden vollflächig verkleben
Es ist nicht immer möglich, das Parkett schwimmend zu verlegen. In Wohnräumen mit Fußbodenheizung raten Hersteller davon ab. Die Luftschicht, die sich zwischen dem Untergrund und dem Boden befindet, wirkt sich negativ auf die Wärmeleitfähigkeit aus. Der Heizeffekt ist dadurch geschwächt. Daher wird in Wohnräumen mit Fußbodenheizung Parkett in der Regel verklebt. Einige Holzarten sind für diese Art der Verlegung besser geeignet als andere: Hartholzarten, wie Nussbaum oder Eiche bieten eine gute Wärmeleitfähigkeit.
Möchten Sie den Parkettboden mehrere Jahrzehnte nutzen, sollten Sie ihn vollflächig verkleben. Die meisten Parkettböden sind renovierbar. Die Nutzschicht lässt sich abschleifen – abhängig von ihrer Stärke. Der Parkettboden ist danach wieder glatt und sauber. Schwimmend verlegte Dielen lassen sich nur schwer renoviern und können beim Abschleifen beschädigt werden.
Darüber hinaus gibt es Parkettarten, die sich nicht schwimmend verlegen lassen. Massive Parkettböden müssen Sie entweder mit einem geeigneten Untergrund verschrauben oder vollflächig verkleben. Mehrschichtig aufgebaute Dielen mit Klicksystemen eignen sich ebenfalls für eine vollflächige Verklebung. Durch die direkte Verbindung mit dem Untergrund sind die verklebten Dielen sehr belastbar. Das ist ideal für stark beanspruchte Räume.
Die Klebstoffe sollten wohngesund sein und keine bedenklichen Zusätze enthalten. Renommierte Hersteller führen in ihren Sortimenten ausschließlich Klebstoffe, die keine Gefahr für die Gesundheit der Bewohner darstellen. Außerdem ist es wichtig, dass der Untergrund für die Verklebung sauber und eben ist. Ist das nicht gegeben, ist eine zuverlässige Klebeverbindung nicht gegeben. Es kann zu Rissen oder Brüchen kommen.
Einziger großer Nachteil der vollflächigen Verklebung ist, dass Sie einen verklebten Parkettboden nicht ohne größeren Aufwand entfernen können. Es ist nicht möglich, einen verklebten Boden in einer neuen Wohnung noch einmal zu verlegen. Zudem verzeiht die Verlegeart Fehler weniger gut. Eine falsch auf dem Klebstoff verlegte Diele lässt sich zwar wieder entfernen, ist aber danach unbrauchbar.
Übersicht: Schwimmend verlegen oder verkleben?
Ob Sie schwimmend verlegen oder verkleben, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Nicht immer haben Sie die Wahl, falls ja, hilft Ihnen unsere Tabelle bei der Entscheidung.
schwimmende Verlegung | vollflächige Verklebung |
Parkett kann wieder aufgenommen werden | Parkett ist besser renovierbar |
Boden ist sofort begehbar | gute Raumakustik |
Trittschalldämmung für gute Raumakustik erforderlich | erforderlich in Wohnräumen mit Fußbodenheizung |
Dampfsperre bei mineralischem Untergrund erforderlich | Parkett sehr belastbar durch direkte Verbindung zum Untergrund |
Beitrag von
Timo Herkenrath

Guten Tag
Ich habe gesehen, dass es von der Marki HORI verschiedene Klicksysteme gibt:
HORI Lock 5GS
HORI Top Click
HORI Drop Down
Wo liegt der Unterschied bzw. welches System ist das beste?
Beste Grüsse
Matthias
Hallo Matthias,
vielen Dank für deine Frage:
Das HORI Lock 5GS ist das zur Zeit hochwertigste und komfortabelste Klicksystem bei HORI-Böden. Dieses System ist unter anderen auch bei Böden der Firma Kährs zu finden und hat eine „Plastik-Zahnverrieglung“.
Mit dem Klicksystem „Top Klick“ findest du ein herkömmliches Clicksystem vor, während „Drop Down“ bedeutet, dass die Ware nicht in das erste Brett geschlagen werden muss, sondern die Köpfe mit einer Feder verriegelt werden. Welches System für dich das richtige ist, ist natürlich auch immer eine Frage von Vorlieben und Budget. Von daher darfst Du dich gerne jederzeit telefonisch bei unseren kompetenten Fachberatern melden, die werden dir gerne weiterhelfen, den richtigen Boden für dich zu finden.
Falls Du also weitere Fragen hast, ruf uns einfach an: +49 (0) 2266 47 35 611.
Liebe Grüße,
dein casando-Team
Hallo zusammen,
Ich hätte eine frage: wir haben eine fußbodenheizung, darauf ein trockenestich System von knauf. Nun möchten wir in einigen Räumen einen Klick parkett verlegen. Ist dies möglich? Was sollte noch beachtet werden und welcher trittschall?
Schonmal besten Dank!!!
Hallo Uferseb,
der Parkettboden kann problemlos auf dem Trockenstrich verlegt werden.
Für Fußbodenheizungen ist folgende Trittschalldämmung besonders geeignet:
https://www.casando.de/haro-daemmunterlage-silent-energy-ds-36703314-produkt/
Es ist allerdings zu beachten, dass die Stoßkanten der Unterlegbahn nicht verklebt werden, da sich sonst Feuchtigkeit zwischen der Trittschalldämmung und den Gipselementen sammeln kann und dies zu Schimmelbildung führt.
Beste Grüße vom casando-Team