Startseite Boden & Zubehör Korkböden Vor- und Nachteile von Korkboden

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Mario Fuchs
- 9. Oktober 2025
- 8 Min.
Vor- und Nachteile von Korkboden
Korkboden ist ein beliebter Bodenbelag, der aus der Rinde der Korkeiche hergestellt wird. Da die Bäume für die Ernte der Rinde nicht gefällt werden, ist Kork besonders nachhaltig. Außerdem überzeugt der Boden durch seine Wärme- und Schalldämmung sowie seine Pflegeleichtigkeit. Grundsätzlich kann Korkparkett in allen Räumen verlegt werden – bei korrekter Versiegelung sogar im Badezimmer.
Kork besteht aus alten, luftgefüllten Zellen, die ihm seine charakteristische Elastizität verleihen. Die Korkeiche ist vor allem in den Ländern rund um das westliche Mittelmeer verbreitet. Portugal zählt zu den größten Korkproduzenten weltweit und stellt rund die Hälfte des globalen Korkangebots her. Die Portugiesen schälen die Rinde der Korkeichen, die nach der Ernte nachwächst. Ein Teil des Rohstoffs wird dabei für Weinverschlüsse verwendet, während der andere Teil in Bodenbeläge weiterverarbeitet wird.
Wir haben für dich die Vor- und Nachteile von Korkboden zusammengefasst, damit du prüfen kannst, ob Kork der ideale Bodenbelag für dein Zuhause ist.
Inhalt
Kork ist natürlich
Die Herstellung von Kork belastet die Umwelt kaum, und Altbeläge lassen sich problemlos recyceln. Kork ist ein natürliches und nachhaltiges Material, für das keine Bäume gefällt werden müssen.
Korkböden fördern zudem ein gesundes Raumklima. Sie kommen ohne Schadstoffe oder bedenkliche Weichmacher aus und sind daher ideal für Wohn- und Schlafzimmer geeignet. Neben massiven Böden gibt es auch mehrschichtig aufgebaute Varianten, bei denen der Korkbelag auf einer Trägerplatte aus Holzwerkstoff angebracht ist. Egal, ob du dich für einen massiven oder einen mehrschichtigen Boden entscheidest: Mit einem Korkboden holst du dir einen wohngesunden, natürlichen Bodenbelag in deine Räume.
Kork ist für Allergiker geeignet
Bist du Allergiker? Dann ist Korkfußboden eine besonders gute Wahl. Wird der Boden mit Hartöl oder -wachs behandelt, hat das mehrere Vorteile:
- Reduzierte Staubkonzentration: Die Behandlung macht den Boden antistatisch, sodass er keinen Staub anzieht.
- Glatte Oberfläche: Im Gegensatz zu Teppichen bindet Kork keinen Staub, was die Luftqualität in deinen Räumen verbessert.
- Einfache Pflege: Sauge den Boden regelmäßig ab und wische ihn hin und wieder nebelfeucht. Verwende dabei ausschließlich Reiniger, die für Korkböden geeignet sind, da aggressive Mittel die Oberfläche angreifen können.
Darüber hinaus ist Korkfußboden schwer entflammbar, was einen weiteren Sicherheitsvorteil darstellt
Kork ist gelenkschonend

Kork ist ein elastischer Werkstoff – die Oberfläche gibt beim Darüberlaufen nach. Das sorgt für ein angenehmes Laufgefühl und schont die Gelenke. Besonders praktisch ist das im Kinderzimmer: Wenn Kinder ihre ersten Gehversuche machen, federt die elastische Oberfläche Stürze sanfter ab als harte Fliesen. Deshalb ist Korkboden besonders gut für Räume geeignet, in denen Kinder spielen und lernen.
Kork ist schall- und wärmedämmend
Korkboden sorgt für eine angenehme Wohnatmosphäre, denn er ist sowohl schalldämmend als auch wärmedämmend. Das Material reduziert Raum- und Trittschall und trägt so zu einer verbesserten Raumakustik bei. Viele Korkböden verfügen bereits über eine integrierte Trittschalldämmung. Auf mineralischen Untergründen musst du dann nur noch eine Dampfbremse unterlegen. Bei Böden ohne integrierte Dämmung ist eine zusätzliche Trittschalldämmung empfehlenswert, wenn du den Boden nicht verkleben möchtest.
Neben der Schalldämmung überzeugt Kork auch durch seine Wärmeisolierung. Die geringe Wärmeleitfähigkeit sorgt dafür, dass der Boden angenehm warm bleibt – ideal für barfuß laufende Füße und ein gemütliches Raumgefühl.
Kork ist vielseitig
Korkparkett ist in der Regel mehrschichtig aufgebaut, wobei alle Böden eine obere Korkschicht besitzen. Dank spezieller Oberflächenbehandlungen ist diese besonders strapazierfähig, sodass Korkböden für viele verschiedene Räume geeignet sind.
Bei bedruckten Korkböden ist das Dekor direkt auf der Korkschicht aufgebracht. Die Mittellage sorgt für Stabilität, während ein Gegenzug den Aufbau zusätzlich abrundet.
Neben den mehrschichtigen Böden gibt es auch massive Korkfliesen, die eine weitere Option für die individuelle Gestaltung deiner Räume bieten.

Korkboden in Kork-, Holz- und Steinoptik
Korkboden überzeugt nicht nur durch seine natürlichen Eigenschaften, sondern auch durch seine vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten:
Korkoptik:
- Klassische Korkböden ohne Dekor wirken besonders natürlich.
- Die Korkschicht kann grob oder fein strukturiert sein – grobe Strukturen wirken rustikal, feine harmonisch.
- Farblich reicht die Palette von hell bis dunkel, teils mit rötlichem Ton für eine besonders warme Atmosphäre.
- Eine spezielle Oberflächenbehandlung sorgt für Robustheit, Pflegeleichtigkeit und ein langlebiges Finish.
Holz- und Steindekor:
- Für Räume, in denen Korkoptik nicht passt, gibt es bedruckte Korkböden in Holz- oder Steinoptik.
- Holzdekor: Authentische Nachbildungen von Holzarten wie Eiche, Lärche, Kastanie, Ahorn oder Birke in verschiedenen Farbnuancen von hell bis dunkel.
- Steindekor: Elegante Dekore in hellen Tönen wie Marmor, Tapia Elfenbein oder Beton sowie dunkle Varianten wie Schiefer-Grau.
Alle bedruckten Dekore werden mit speziellen Oberflächenbehandlungen veredelt, wodurch sie langlebig und pflegeleicht bleiben.
Nachteile von Korkboden
Trotz seiner vielen Vorteile hat Korkboden auch einige Punkte, die du beachten solltest:
- Eingeschränkte Eignung für Fußbodenheizungen: Dicke Korkböden haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Das kann die Effizienz einer Fußbodenheizung beeinträchtigen. Wenn du Kork auf einer Fußbodenheizung verlegen möchtest, achte darauf, dass der Boden den zulässigen Wärmedurchlasswiderstand nicht überschreitet.
- Lichteinwirkung: Korkboden kann bei intensiver Sonneneinstrahlung ausbleichen und so seine Farbe verändern. Besonders in Räumen mit großen, südwärts gerichteten Fenstern solltest du den Boden regelmäßig pflegen und auf Sonnenschutz achten.
- Ausdehnung bei Temperaturschwankungen: Wie andere Holzböden arbeitet auch Kork bei unterschiedlichen Temperaturen. Deshalb muss er mit Dehnungsfugen verlegt werden. In sehr großen Räumen kann es nötig sein, zusätzliche Fugen einzuplanen. Die genauen Vorgaben findest du in der Verlegeanleitung deines Bodens.
- Geräuschempfindlichkeit bei starker Belastung: Kork dämpft zwar Trittschall sehr gut, kann aber bei punktuell hoher Belastung durch schwere Möbel oder Geräte kleine Spuren oder Vertiefungen zeigen.
Mit diesen Punkten im Hinterkopf kannst du einschätzen, ob Korkboden für deinen Raum geeignet ist, und die Verlegung optimal planen.
Darauf solltest du bei der Verlegung & Reinigung deines Korkbodens achten
Wie verlege ich Korkboden?
Korkboden lässt sich auf zwei Arten verlegen: vollflächig verklebt oder schwimmend.
- Untergrund vorbereiten: Der Boden muss sauber, trocken, eben und frei von Rückständen sein, damit eine fugenfreie und robuste Oberfläche entsteht. Geeignete Untergründe sind Estrich, Holz- oder Spanplatten und Fliesen mit der richtigen Untergrund-Vorbereitung.
- Vollflächiges Verkleben: Verwende hochwertige, wohngesunde Klebstoffe und halte dich an die Herstellerangaben. Diese Methode ist besonders für Räume mit Fußbodenheizung geeignet, da die Wärmeleitfähigkeit besser ist.
- Schwimmende Verlegung: Diese Variante ist auch für ungeübte Heimwerker leicht umsetzbar. Prüfe, ob der Korkboden bereits eine integrierte Trittschalldämmung besitzt; falls nicht, lege eine passende Dämmung unter. Die Dielen werden Reihe für Reihe verlegt. Korkböden mit Klicksystemen sorgen für eine stoßfeste Verbindung und eine fugenfreie Oberfläche.
- Sockelleisten: Sie bilden den ästhetischen Übergang zwischen Boden und Wand. Es gibt verschiedene Befestigungsmöglichkeiten – Nageln, Kleben oder Clipsysteme, bei denen die Leisten unsichtbar eingehakt werden.

Wie reinige ich Korkboden?
- Geeignete Reiniger: Verwende Spezialreiniger, die auf die Oberflächenbehandlung deines Bodens abgestimmt sind – geölt, gewachst oder lackiert. Sie reinigen und pflegen gleichzeitig die Oberfläche.
- Nebelfeucht wischen: Kork verträgt Feuchtigkeit gut, stehendes Wasser sollte jedoch vermieden werden. Wische den Boden nur nebelfeucht, damit er schneller trocknet und die Oberflächenstruktur geschont wird.
Korkboden – Vor- und Nachteile im Überblick
Korkboden vereint viele Vorteile: Er ist nachhaltig, wohngesund, elastisch, wärme- und schalldämmend sowie pflegeleicht. Dank seiner Vielseitigkeit gibt es ihn in verschiedenen Optiken – von klassischer Korkstruktur bis hin zu Holz- oder Steinnachbildungen – und er eignet sich für fast alle Wohnräume. Besonders in Kinderzimmern oder bei barfuß genutzten Bereichen zeigt er seine Stärken.
Allerdings solltest du auch die Nachteile beachten: Kork kann bei starker Sonneneinstrahlung ausbleichen, arbeitet bei Temperaturschwankungen und ist empfindlicher gegenüber Kratzern oder stehender Feuchtigkeit. Bei der Verlegung auf Fußbodenheizungen ist auf die Dicke und den Wärmedurchlasswiderstand zu achten, und in großen Räumen sind Dehnungsfugen notwendig.
Bei einem hochwertigen Korkboden liegen die Preise für gute Qualität bei 50 bis 100 € pro Quadratmeter. Die Investition lohnt sich jedoch aufgrund der Langlebigkeit, des Komforts und der positiven Eigenschaften für Gesundheit und Wohnklima. Wer diese Punkte berücksichtigt, erhält einen Bodenbelag, der nicht nur schön aussieht, sondern auch viele Jahre Freude bereitet.
Häufig gestellte Fragen
Was kostet 1 qm Korkboden?
Ein Korkboden kostet je nach Ausführung zwischen 10 € und 75 € pro Quadratmeter für das Material. Einfache, naturbelassene Varianten liegen eher im unteren Bereich, während versiegelte oder dekorierte Böden deutlich teurer sein können. Rechnet man das Verlegen durch einen Fachbetrieb hinzu, sollte man insgesamt mit ca. 30 bis 80 € pro Quadratmeter kalkulieren. Wer handwerklich geschickt ist, kann den Boden jedoch auch ganz einfach selbst verlegen und so die Kosten für den Einbau sparen.
Ist Kork wärmer als Laminat?
Ja, Kork ist spürbar wärmer als Laminat. Das liegt an seiner natürlichen Zellstruktur, die viele kleine Luftkammern enthält und dadurch sehr gute wärmedämmende Eigenschaften hat. Kork speichert Wärme, fühlt sich auch barfuß angenehm warm an und trägt zu einem behaglichen Raumklima bei. Laminat hingegen ist härter, leitet Kälte schneller vom Untergrund weiter und wirkt dadurch oft kühler.
Aus was sollte man bei Korkboden achten?
Beim Kauf und der Verlegung von Korkboden sollte man vor allem auf die Qualität des Materials, die Oberflächenbehandlung (naturbelassen, lackiert oder versiegelt) und den Einsatzzweck achten. Wichtig sind außerdem eine geeignete Stärke und eine gute Trittschalldämmung, damit der Boden langlebig, leise und komfortabel bleibt. Wer Kork in Feuchträumen wie Küche oder Bad nutzen möchte, sollte auf eine spezielle Versiegelung oder wasserresistente Varianten achten. Auch die Wahl zwischen Klick-System und Klebe-Kork spielt eine Rolle – Klick-Kork ist leichter zu verlegen, Klebe-Kork dafür besonders robust und dauerhaft.
Wie empfindlich ist Korkboden?
Korkboden ist grundsätzlich robust, aber etwas empfindlicher als harte Beläge wie Laminat oder Fliesen. Durch seine elastische Struktur können Druckstellen von schweren Möbeln entstehen, wenn keine Filzgleiter oder Unterlagen verwendet werden. Scharfe Gegenstände und hohe Absätze können die Oberfläche ebenfalls beschädigen. Mit einer guten Versiegelung, regelmäßiger Pflege und dem richtigen Schutz bleibt Korkboden jedoch langlebig und widerstandsfähig.
Ist Korkboden noch modern?
Ja, Korkboden ist nach wie vor modern. Dank vielfältiger Oberflächen, Farben und Dekore – von natürlicher Holzoptik bis hin zu trendigen Mustern – lässt er sich in viele Einrichtungsstile integrieren. Zudem punktet Kork mit Nachhaltigkeit, Wärme und Komfort, was ihn gerade in zeitgemäßen, nachhaltigen Wohnkonzepten besonders attraktiv macht.
Welche Besonderheiten gibt es bei Fußbodenheizungen?
Korkböden eignen sich für Fußbodenheizungen, wenn sie ausdrücklich dafür freigegeben sind. Da Kork wärmedämmend wirkt, sollten möglichst dünne Böden verwendet und vorzugsweise vollflächig verklebt werden, um die Wärme optimal zu übertragen. Die Oberflächentemperatur darf 27 °C nicht überschreiten, und die Heizung sollte langsam auf- und abgeheizt werden. Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 60 Prozent schützt den Boden vor Austrocknung. Elektrische Fußbodenheizungen sind meist ungeeignet, da sie punktuell zu hohe Temperaturen erzeugen können.