Startseite Boden & Zubehör Korkparkett – Warum ist Korkparkett kein Parkett

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Mario Fuchs
- 12. Juni 2025
- 4 Min.
Korkparkett - warum ist Korkparkett kein Parkett
Korkparkett klingt edel, nachhaltig und nach einer cleveren Wahl für Wohnräume. Doch obwohl der Name es vermuten lässt, handelt es sich bei Korkparkett nicht um echtes Parkett im klassischen Sinne. In diesem Ratgeber erfährst du, was genau Korkparkett ist, worin der Unterschied zu echtem Parkett besteht und welche Vorteile der natürliche Bodenbelag bietet. Wir zeigen dir worauf du achten solltest und wie sich Korkparkett im Vergleich zu anderen Bodenarten schlägt.
Inhalt
Ist Korkparkett echtes Parkett ?
„Korkparkett“ ist ein Begriff, der auf den ersten Blick suggeriert, es handle sich um eine Form von Parkettboden. Doch fachlich betrachtet ist Korkparkett kein echtes Parkett.
Parkettböden bestehen definitionsgemäß aus massiven oder mehrschichtigen Echtholzstäben. Typische Hölzer sind dabei Eiche, Buche oder Ahorn. Diese Böden zeichnen sich durch ihre lange Lebensdauer, hohe Stabilität und die Möglichkeit aus, die Oberfläche mehrfach abzuschleifen und neu zu versiegeln.
Korkparkett hingegen wird aus dem gepressten Material der Korkeichenrinde gefertigt. Der Belag hat keine Stabstruktur und enthält kein massives Holz, sondern besteht aus geschreddertem, gebundenem Naturmaterial. Obwohl moderne Korkböden optisch an Holzparkett erinnern können, bestehen sie strukturell aus einem elastischen Zellmaterial – nicht aus gewachsenem Holz.
Ein weiterer Unterschied liegt in der Nutzbarkeit: Die oberste Schicht von Korkparkett ist häufig nicht abschleifbar, was eine nachträgliche Renovierung wie beim echten Parkett nicht möglich macht. Zudem besitzt Korkparkett meist eine HDF-Trägerplatte, was es funktional näher an Fertigboden oder Laminat rückt.
Fazit: Korkparkett ist ein eigenständiger Bodenbelag mit vielen Vorzügen – aber formell und strukturell kein echtes Parkett.
Eigenschaften von Korkparkett
Kork wird hauptsächlich aus der Rinde der Korkeiche (Quercus suber) gewonnen, die vor allem in Portugal, Spanien und Teilen Nordafrikas wächst. Die Bäume werden nicht gefällt, sondern etwa alle 9 Jahre geschält – ein Prozess, den die Korkeiche problemlos übersteht.
Das macht Kork zu einem der nachhaltigsten Bodenmaterialien überhaupt. Neben seiner hervorragenden Ökobilanz ist Kork auch CO2-bindend und biologisch abbaubar.
Korkparkett besteht meist aus mehreren Schichten:
Deckschicht aus Presskork oder dekorativem Korkfurnier
Trägerschicht aus HDF oder Presskork
Unterseite mit Dämmfunktion (optional)
Korkböden sind in der Regel fußwarm, elastisch, trittschalldämmend und bieten ein angenehmes Gehgefühl. Die Oberfläche ist meist mit einem Lack, Wachs oder PU-Versiegelung versehen und dadurch pflegeleicht und widerstandsfähig.
Korkparkett im Vergleich mit anderen Holzarten

Fußwärme & Komfort: Kork ist deutlich fußwärmer und elastischer als Eichen- oder Buchenparkett. Dadurch fühlt sich der Boden angenehmer an, besonders beim Barfußgehen oder in Räumen mit längeren Steh- oder Gehzeiten.
Schalldämmung: Die natürliche Struktur des Korks dämpft Trittschall effektiv. Das sorgt für eine ruhige Wohnatmosphäre und macht Kork ideal für Etagenwohnungen oder Arbeitszimmer.
Robustheit & Belastbarkeit: Im Gegensatz dazu ist echtes Hartholzparkett widerstandsfähiger gegenüber Druckbelastungen. Kork kann bei schweren Möbeln schneller Druckstellen zeigen, wenn keine Filzunterlagen verwendet werden.
Renovierbarkeit: Während Massivholzparkett mehrfach abgeschliffen und neu versiegelt werden kann, ist dies bei Korkparkett meist nicht möglich. Die Nutzschicht ist zu dünn für eine echte Renovierung.
Vergleich zu Laminat: Laminat ist oft robuster gegenüber spitzen Gegenständen und kostengünstiger, bietet aber nicht denselben Gehkomfort oder die ökologische Bilanz eines Korkbodens.
Wer auf Nachhaltigkeit, Akustik und Komfort achtet, findet in Korkparkett eine überzeugende und natürliche Alternative
Vorteile von Korkparkett
Korkparkett ist kein echtes Parkett im klassischen Sinn, aber eine hervorragende Alternative für alle, die Wert auf Komfort, Nachhaltigkeit und ein gutes Raumklima legen. Besonders im Wohnbereich spielt der Boden seine Stärken aus: leise, warm, natürlich.
Korkparkett ist bei richtiger Pflege bis zu 15 Jahre haltbar. Achte auf eine gute Oberflächenversiegelung und meide stehendes Wasser. Schwere Möbel sollten mit Filzgleitern geschützt werden.
Zur Reinigung genügen Staubsauger und ein nebelfeuchtes Tuch
Vorteile auf einem Blick:
Fußwarm & elastisch: ideal für Barfußgehen und gelenkschonend
Schalldämmend: leise beim Begehen, perfekt für Mehrfamilienhäuser
Wärmedämmend: spart Heizkosten
Pflegeleicht: nebelfeuchtes Wischen reicht aus
Nachhaltig & allergikerfreundlich: natürliches Material ohne schädliche Ausdünstungen
Vielfältige Designs: von natürlicher Korkoptik bis zu Holzdekoren
Wie verlegt man Korkparkett ?
Korkparkett ist nicht nur komfortabel und umweltfreundlich, sondern lässt sich auch vergleichsweise einfach verlegen. Es gibt zwei gängige Varianten:
Klicksystem: Viele moderne Korkböden verfügen über ein praktisches Klicksystem und lassen sich schwimmend verlegen. Diese Methode eignet sich ideal für Heimwerker:innen und spart Zeit sowie Kosten. Wichtig ist dabei eine ebene, saubere und trockene Unterlage. Eine Trittschalldämmung ist meist bereits integriert oder kann zusätzlich verwendet werden.
Verklebung: Für besonders beanspruchte Räume oder bei Warmwasser-Fußbodenheizung kann eine vollflächige Verklebung sinnvoll sein. Sie sorgt für mehr Stabilität und verhindert das Arbeiten des Materials bei Temperaturschwankungen. Die Verklebung sollte von Fachbetrieben ausgeführt werden, um ein optimales Ergebnis zu gewährleisten.
Nach dem Verlegen sollte der Boden einige Zeit ruhen, bevor er belastet wird. Achte beim Einrichten auf weiche Möbelgleiter und verwende keine zu nassen Reinigungsmethoden. Erfahre hier mehr über das verlegen von Korkböden
Wo ist Korkparkett besonders sinnvoll?
Korkparkett eignet sich besonders für:
Kinderzimmer & Schlafzimmer: warm, weich und gesundheitsfreundlich
Wohnzimmer: wohnlich, ruhig und pflegeleicht
Homeoffice: geräuscharm und gelenkschonend
Nicht ideal ist es für Nassräume wie Bad oder Küche (außer speziell versiegelten Varianten).