casando

Ratgeber

Ungeziefer, Schädlinge
und andere Untermieter

Haus und Garten richtig schützen

Inhaltsverzeichnis


1. Schädlingsbefall vorbeugen: Die Grundregeln

Ungebetene Gäste in Form von Ungeziefer und Schädlingen sorgen schnell für Unruhe: Sind sie erst einmal entdeckt, rauben sie dem Zuhause die Gemütlichkeit. Wenn es auch bei Ihnen einmal krabbelt oder auf dem Dachboden scharrt, ist dies kein Grund zur Scham. Nicht immer sind Schädlinge ein Indiz für unhygienische Zustände. Oft ist ihr Auftreten einfach Folge kleiner Unachtsamkeiten oder sogar reiner Zufall. Anstatt das Problem zu ignorieren, sollten Sie bewusst gegen Schädlinge und Ungeziefer vorbeugen und diese bei Bedarf effektiv, aber möglichst schonend zu bekämpfen. Wie dies gelingen kann, möchte dieser Ratgeber, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, erklären. In einem ersten Schritt steht dabei die Frage im Fokus, wie sich ein Ungezieferbefall vorbeugen lässt.

1a. Korrekter Umgang mit Lebensmitteln und Abfall

Wo Futter ist, lässt sich auch Ungeziefer gerne nieder. Nicht richtig verwahrte Lebensmittel ziehen Mäuse, Mehlmotten, Schaben und viele andere Tiere geradezu magisch an. Manchmal ebnen auch Sie ganz unbewusst manchem Schädling den Weg in Ihre Küche: Larven von Mehlmotten können zum Beispiel bereits in den Nahrungsmitteln enthalten sein, die Sie frisch gekauft haben. Viele Schädlinge betrachten zudem auch Abfälle als willkommene Mahlzeit. Die folgenden Tipps zur richtigen Aufbewahrung von Lebensmitteln und zum gewissenhaften Umgang mit Abfällen können Ihnen helfen, Ungeziefer nicht unfreiwillig ein reich gedecktes Büfett zu spendieren.


Tipps: So gehen Sie mit Abfällen richtig um
  • „Schatz, der Müll muss raus!“ Entfernen Sie Küchenabfälle täglich aus dem Haus – am besten sogar direkt jedes Mal, nachdem sie angefallen sind.
  • Wegräumen und Verwahren: Lassen Sie keine Speisereste längere Zeit in der Küche oder in der restlichen Wohnung stehen. Selbst für eine kurze Aufbewahrungszeit des Abfalls empfehlen sich dicht schließende Abfallbehältnisse.
  • Müllsortierung: Halten Sie sich an die Vorschriften zur Müllsortierung, die Ihre Gemeinde vorsieht. Unter anderem bei der Frage, ob Fleisch und Fisch in die Biotonne gehören oder nicht, existieren in den einzelnen Gemeinden unterschiedliche Vorschriften.
  • Reinigungen: Reinigen Sie Abfalleimer und Mülltonnen regelmäßig, damit keine Schmierspuren zurückbleiben, die für Schädlinge interessant sein könnten.
  • Komposthaufen: Informieren Sie sich, bevor Sie im Garten einen Komposthaufen anlegen, wie Sie vermeiden, dass dieser Schädlinge anzieht. Dazu gehört zum Beispiel, keine Fleisch- oder Fischreste auf den Komposthaufen zu geben.

Tipps: So bewahren Sie Lebensmittel richtig auf
  • Der Kühlschrank: Zu kühlende Lebensmittel räumen Sie unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Klimazonen direkt nach dem Kauf in den Kühlschrank. Lassen Sie die Kühlschranktür nie längere Zeit offenstehen und putzen Sie den Schrank regelmäßig – mindestens einmal im Monat – aus.
  • Vorratshaltung außerhalb des Kühlschrankes: Füllen Sie Zutaten wie zum Beispiel Mehl, Nüsse, Zucker, Nudeln, Reis und Ähnliches nach dem Kauf direkt in fest verschließbare Vorratsgläser ab und verwahren Sie die Vorräte trocken. Plastik- und Papierverpackungen sind für manche Schädlinge keine Barriere. Glas und Metall jedoch schon, wenn die Behälter sich dicht verschließen lassen.
  • Menge der Vorräte: Kaufen Sie nicht zu viel ein – in diesem Fall müssen Sie auch nicht allzu viele Lebensmittel gewissenhaft aufbewahren und Sie verhindern, dass Lebensmittel auch ohne den Einfluss von Schädlingen verderben. Nutzen Sie zudem immer erst die älteren Lebensmittel, bevor Sie neue anbrechen.
  • Raumklima: In der Küche geht es durch Kochdämpfe oft recht feucht zu. Lüften Sie gut, damit Vorräte keine Feuchtigkeit aufnehmen. Schließen Sie Vorratsdosen nach Entnahme der Lebensmittel und bevor Sie anfangen, zu kochen, damit in diese keine Feuchtigkeit eindringen kann.
  • Sauberkeit – auch in entlegenen Küchenwinkeln: Halten Sie Ordnung in Ihrem Vorratsschrank, entfernen Sie Verschmutzungen durch zum Beispiel Krümel regelmäßig auch aus den Möbeln und überprüfen Sie immer wieder Fächer und Schubladen auf Anzeichen eines Schädlingsbefalls.
  • Schutz: Decken Sie Kuchen und andere Speisen ab, wenn Sie diese – vor allem im Sommer – in der Wohnung oder gar auf der Terrasse servieren.
  • Lebensmittelkontrolle: Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Vorräte und prüfen Sie auch bei neu gekauften Lebensmitteln, ob es Anzeichen für einen Schädlingsbefall gibt.

1b. Einfallstore für Schädlinge entdecken und beseitigen

Nicht ausreichend abgedichtete Stellen am Haus sind Einfallstore für Schädlinge und Ungeziefer. Diese Öffnungen können ganz unterschiedlicher Gestalt sein. Selbstverständlich machen es vor allem geöffnete Fenster und Türen Schädlingen leicht, in ein Haus einzudringen. Allerdings reichen manchen von ihnen mitunter auch schon kleinste Lücken und Ritzen, um Ihnen einen Besuch abzustatten. Die Lösung für dieses Problem klingt zunächst einfach, kann sich aber dennoch insbesondere bei älteren Häusern zu einer echten Herausforderung entpuppen: Dichten Sie möglichst alle potenziellen Einfallstore ab. Fenster lassen sich gut mit Fliegennetzen ausstatten. Denken Sie aber auch an Ihren Dachboden, an den Keller, Terrassentüren und die vielen weiteren möglichen Schlupflöcher. Hilfreich bei den vielen Abdichtungsmaßnahmen können unter anderem Silikon und Klebeband sein – lassen Sie sich im Baumarkt beraten. Mitunter kann auch die Hilfe von Fachleuten angeraten sein, um bauliche Schwachstellen zu identifizieren.
Schließen Sie zudem alle Außentüren, auch Terrassen- und Balkontüren, nachdem Sie diese passiert haben. Schon eine angelehnte Terrassentür kann für manchen Schädling ein großes offenes Tor darstellen. Dies gilt nicht nur im Sommer: Mäuse zum Beispiel suchen gerne auch einmal einen warmen Unterschlupf, wenn die kühlere Jahreszeit beginnt.

1c. Raumklima richtig regulieren

Manche Schädlinge dringen ins Haus oder in den Keller vor, da hier feuchte Stellen für sie einen idealen Lebensraum darstellen – Beispiele sind etwa Silberfischchen und Kellerasseln. Sie beugen einem Ungezieferbefall – ausgelöst durch eine zu hohe Feuchtigkeit in Ihrem Haus – vor, indem Sie auf das richtige Raumklima achten und richtig heizen und lüften. Heizen und Lüften gehen Hand in Hand: Nur wenn sich beides gut ergänzt, lässt sich in der Regel ein gutes Raumklima erzielen. Besonderheiten beim Lüften und Heizen sind allerdings im Keller und in manchen anderen Räumen zu beachten. Tipps zum richtigen Lüften, das ganz nebenbei auch Schimmelbildung verhindert, finden Sie unter anderem online beim Umweltbundesamt in einem übersichtlichen Artikel.

1d. Schädlinge im Garten vermeiden







Im Garten können Sie nicht allen, aber manchem Schädling beruhigter begegnen als im Haus. Wägen Sie hier je nach Schädling ab, ob die folgenden Strategien helfen könnten:
  • Friedliche Koexistenz: Diese ist im Garten mit vielen Tieren möglich, die im Haus stören würden –so zum Beispiel mit manchen Ameisenarten. Mit diesen können Sie sich unter Umständen gut arrangieren, wenn Sie Ihren Garten quasi untereinander aufteilen. Um dieses zu bewerkstelligen, könnten Sie etwa ein Lockmittel wie Zuckerwasser in einer Ecke des Gartens aufstellen, an dem die Ameisen nicht stören. Im Idealfall haben Sie Ihre Terrasse dann wieder für sich und die Ameisen fühlen sich ebenfalls in Ihrem Garten wohl und können hier ihrer wichtigen Arbeit nachgehen. Bei vielen weiteren „Schädlingen“ ist eine friedliche Koexistenz möglich: Wägen Sie immer ab, welchen Schaden Ihnen die Tiere im Freien überhaupt zufügen können.
  • Clevere Bepflanzung: Möchten Sie Obst und Gemüse, das Sie im Garten anbauen, vor Schädlingen schützen, besteht die Möglichkeit, durch geschickte Bepflanzungen spezifische Schädlinge in Schach zu halten. So lässt sich zum Beispiel mitunter ein starker Blattlausbefall vermeiden, indem Sie Lavendel zwischen diejenigen Pflanzen setzen, die von Blattläusen besonders geliebt werden. Lassen Sie sich von Ihrem Gärtner beraten!
  • Pflanzzeiten geschickt wählen: Sie können versuchen, Pflanzzeiten geschickt zu wählen, um der Schädlingssaison zumindest etwas auszuweichen. Lassen Sie sich auch in dieser Hinsicht bei Bedarf von einem Gärtner beraten und recherchieren Sie im Internet, welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen.
  • Komposthaufen bedacht anlegen und pflegen: Ein Komposthaufen kann zu einem Schädlingsmagneten mutieren – allerdings nur, wenn Sie keine geeigneten Vorkehrungen schaffen. Im Folgenden finden Sie einige Tipps dazu.
Tipps, damit der Komposthaufen nicht zur Schädlingsfalle wird:
  • Den Komposthaufen mit einer Schicht Gartenerde abdecken, um Fliegen fernzuhalten.
  • Kein Fleisch, Fisch oder Käse kompostieren, um keine Ratten anzuziehen.
  • Keine gekochten Speisereste oder Schalen von Zitrusfrüchten auf den Komposthaufen geben, da der Zersetzungsprozess zu lange andauert und Mäuse, Ratten und Co. anlockt.
  • Eventuell einen Kompostbehälter nutzen, damit Mäuse, Ratten oder Katzen nicht an den Kompost herankommen.
  • Bitte beachten: Es sollen nicht alle Insekten ferngehalten werden. Würmer, bestimmte Insekten und Mikroorganismen müssen zwingend Zugang zum Kompost erhalten, um ihre Arbeit tun zu können. Dies gelingt am leichtesten, wenn der Komposthaufen direkt auf dem Erdboden steht.
  • Nicht zu stark bewässern, da dies die nützlichen Würmer vertreibt und außerdem zu einer negativen Geruchsentwicklung führt.
tipp
Grundsätzlich gilt, dass Sie keine zu starken Eingriffe in die Natur vornehmen sollten: Ansonsten könnten Sie auch die natürlichen Feinde der Schädlinge vertreiben und Ihr Problem nimmt dann eventuell zwar andere, aber nicht unbedingt bessere Züge an.

2. Schädlingsbekämpfung im Einklang mit Naturschutz und anderen gesetzlichen Bestimmungen


Haben sich in Ihrem Haus oder in Ihrem Garten Schädlinge eingenistet, sind zunächst einmal Sie der Leidtragende. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Sie nach Belieben gegen die Tiere vorgehen können, die Ihnen das Leben schwer machen. Denn auch beim Thema Ungeziefer kommen Sie unter Umständen mit diversen Verordnungen und gesetzlichen Regelungen in Berührung. Zentrale Bedeutung kommen hierbei mitunter Gesetzen und Verordnungen in den folgenden Bereichen zu (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

Natur-, Tier- und Artenschutz: Nicht jedem Tier, auch wenn es Sie stört, dürfen Sie nachstellen oder es gar töten. Selbst, wenn dies (fachkundigen Personen) erlaubt ist, müssen oft bestimmte Bedingungen Beachtung finden – zum Beispiel, damit die Tiere nicht unnötig leiden. Wichtige Gesetze aus dem Bereich Natur-, Tier- und Artenschutz sind unter anderem das Bundesnaturschutzgesetz, die Bundesartenschutzverordnung und das Tierschutzgesetz.
Jagdrecht: Manche Tiere, die sich bei Ihnen Zuhause einnisten können, unterliegen dem Jagdrecht. Wichtige Gesetze in diesem Bereich sind das Bundesjagdgesetz sowie die Jagdgesetze der Bundesländer.
Meldevorschriften: Es ist möglich, dass ein Befall mit einzelnen Schädlingen, meldepflichtig ist. Dies ist mitunter etwa beim Hausbock der Fall. Meldepflichten können aus unterschiedlichen Gesetzen und Verordnungen entspringen. Beim Hausbock zum Beispiel durch Bauordnungen. Weitere Meldepflichten könnten existieren.
Verpflichtungen zur Schädlingsbekämpfung: Es ist durchaus möglich, dass Sie auch verpflichtet sind, gegen bestimmte Schädlinge vorzugehen. So existiert zum Beispiel im Bundesland Niedersachsen eine Rattenbekämpfungsverordnung, die unter anderem Grundstücksbesitzer verpflichtet, gegen die Nager vorzugehen. Diese Verordnung finden Sie online auf den Internetseiten des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Zudem existieren Schädlingsbekämpfungsverordnungen, zahlreiche Gesetze etc. mit Bezug zu Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie eventuell weitere Gesetze/Verordnungen, die eine Rolle spielen könnten, wenn es um Schädlinge geht.


Wie dieser Ratgeber noch zeigen wird, ist die chemische Keule, wenn diese überhaupt zugelassen ist, in vielen Fällen vermeidbar und kann sogar negative Auswirkungen nach sich ziehen. Auf keinen Fall sollten Sie mit selbst gebastelten „Chemiebomben“ oder mit Mitteln, die nicht für den Gebrauch durch Privatpersonen zugelassen sind, in den Krieg gegen Ungeziefer ziehen. Auch der Einsatz von Feuer hat sich in der Praxis nicht bewährt, wie diese kuriose Meldung zeigt. Ein US-Amerikaner, bewaffnet mit einem selbst gebauten Flammenwerfer, hatte sich in seinem Haus eine wilde Jagd mit einer Spinne geliefert. Am Ende stand er allerdings vor den Trümmern seines abgebrannten Hauses und einer entstandenen Schadenssumme von ca. 60.000 Dollar! Und die Spinne? Obwohl keine näheren Details bekannt sind, kann man davon ausgehen, dass sie das Spektakel mit großer Wahrscheinlichkeit überlebt hat. Bitte sehen Sie also von dieser Art Schädlingsbekämpfung ab.
tipp
Da die gesetzlichen Regelungen mitunter sehr komplex sind und Sie manchmal sicherlich Schwierigkeiten haben werden, abzuschätzen, was in einem konkreten Fall alles zu beachten ist, suchen Sie am besten immer Rat bei Ihrer Gemeinde, bei zuständigen Behörden und anderen verlässlichen Fachleuten.
Auch darüber hinaus sollten Sie mit allen Tieren, die sich bei Ihnen niedergelassen haben, möglichst respektvoll umgehen. Selbst wenn eine Tötung durch Fachleute notwendig sein sollte – zum Beispiel in bestimmten Situationen eines Mäuse- oder Rattenbefalls – muss diese Tötung tierschutzrechtlichen Kriterien entsprechen. Laut § 1 des Tierschutzgesetzes darf niemand „einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“. Im dritten Abschnitt desselben Gesetzes lassen sich zudem Regelungen finden, die das Töten von Tieren betreffen: In §4 ist etwa explizit festgehalten, dass auch bei zulässigen Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, die Tötung von Wirbeltieren nur erfolgen darf, „wenn hierbei nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen entstehen“. Im Anschluss an diese Feststellung wird zudem direkt geregelt, dass die Tötung nur von Personen durchgeführt werden darf, welche über die hierfür „notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten“ verfügen.

3. Die üblichen Verdächtigen und ihre möglichst schonende Beseitigung

Im Folgenden finden Sie Vorstellungen ausgewählter Schädlinge, wobei je nach Bedarf möglichst eine Gliederung nach folgenden Aspekten erfolgt: Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls, erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung sowie Vorbeugung. Berücksichtigung finden dabei sowohl unerwünschte Insekten im Haus, unerwünschte Säugetiere im Haus sowie Schädlinge bzw. Lästlinge im Garten. Bitte beachten Sie, dass nicht alle Tiere, die potenziell Schaden im Haus und im Garten anrichten können, vorgestellt werden können und Sie sich auch bei den vorgestellten Arten bei Bedarf weitere Hilfe von Fachleuten (Kammerjäger, Gesundheitsämter und Co.) holen sollten.

3a. Unerwünschte Insekten im Haus

Dringen Insekten an Orte vor, die zumindest nach Vorstellung des Menschen ihm allein vorbehalten sind, ist dies oft eine ganz besondere Herausforderung. Zum einen verläuft mancher Schädlingsbefall mit einzelnen Insektenarten zunächst relativ unbemerkt aufgrund der geringen Größe der Tiere. Mitunter muss sich schon eine regelrechte Kolonie gebildet haben, bevor Sie bemerken, dass neue Untermieter eingezogen sind. Zum anderen tragen die geringe Körpergröße sowie die Flinkheit manches Insekts dazu bei, dass Sie die ungebetenen Gäste oft nicht gut ohne Hilfsmittel stellen können. Nicht alles, was munter krabbelt, ist aber gleich ein Grund dafür, in Panik zu geraten.
Die Einordnung der Tierart ist auch bei Insekten, denen wir Menschen oft zu pauschalisierend gegenüberstehen und mit viel Ekel begegnen, besonders relevant. Manche Insekten können Sie durchaus im Garten oder gar im Haus dulden: Einige von ihnen sind sogar ausgesprochen nützlich. Zugegebenermaßen gibt es aber auch Insekten, die lästig oder sogar gefährliche Krankheitsüberträger sind. Differenzieren Sie hier gewissenhaft, um sich nicht selbst die Ruhe zu nehmen und keinem Tier Unrecht zu tun. Im Folgenden stellen wir einige Insektenarten vor, die sich mitunter Zugang zu Häusern verschaffen und mindestens störend, mitunter aber auch gefährlich für die eigentlichen Bewohner sein können.

3b. Unerwünschte Säugetiere im Haus

Unerwünschte Säugetiere im Haus sind oft schneller zu erkennen als ein Befall mit nur wenigen Insekten: Je nach Tierart entstehen mitunter sichtbare Schäden, Geräusch- sowie Geruchsbelästigungen durch Ausscheidungen, Beutereste und verendete Tiere. Oft halten sich Säugetiere, welche meinen, in menschlicher Nähe ein attraktives Zuhause gefunden zu haben, gar nicht direkt im eigentlichen Wohnraum auf, sondern auf dem Dachboden, im Keller, Schuppen, Gartenhäuschen oder in der Garage, was eine regelmäßige Überprüfung dieser Hausbereiche und Außenanlagen erforderlich macht.
Den Tieren ist der Mensch mitunter genauso ungeheuer wie der Schädling uns. Herausfordernd sind unerwünschte Säugetiere im Haus allerdings dennoch: Sie sind wehrhafter als Insekten und können – gerade, wenn Sie sie in die Enge treiben – mitunter auch ein recht aggressives Verhalten an den Tag legen. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Mäuse, Ratten und Marder.

Mäuse
Marder

3c. Schädlinge im Garten

Eine vielfältige Flora und Fauna macht einen gesunden Garten aus: Unerwünschte Tiere im Garten sollten Sie also nur dann „bekämpfen“, wenn das Gesetz dieses zulässt und die Tiere wirklich stören bzw. ernsthafte Schäden hervorrufen. Mit einigen Schädlingen lässt sich im Garten sogar eine friedliche Koexistenz herbeiführen. Der Einsatz von Chemie kann hingegen dazu führen, dass Sie auch nützliche Tiere aus dem Garten entfernen. Er ist daher nach Möglichkeit zu vermeiden und je nach „Schädling“ auch gar nicht zulässig.

4. Erste Hilfe bei Verletzungen durch die Schädlingsjagd

Bei der Schädlingsjagd geht es mitunter hektisch zu: Manch geplagter Mensch entwickelt einen echten Jagdinstinkt! Viel zu oft wird dann aber nicht nur der Gejagte, sondern auch der „Jäger“ verletzt. Zu unterscheiden sind hierbei für Sie zweierlei Arten der gesundheitlichen Beeinträchtigung:
  • Das direkte Verletzungsrisiko: Dieses ergibt sich durch den direkten Kontakt mit Schädlingen und Ungeziefer, wobei nach den Schädlingsarten zu differenzieren ist. Während es zum Beispiel ungefährlich ist, eine Kellerassel in die Hand zu nehmen, könnten etwa in einer Lebendfalle gefangene Mäuse beißen oder Berührungen der Raupen des Eichenprozessionsspinners gefährliche Allergien auslösen.
  • Das Risiko indirekter Gesundheitsschäden: Bei der Jagd auf Ungeziefer sind indirekte Gesundheitsschäden zum Beispiel möglich durch das Aufwirbeln von Mäusekot, in dem sich das Hantavirus verbergen kann. Auch der Einsatz von Giften bei der Jagd auf Ungeziefer ist gefährlich und kann bei nicht fachgerechter Anwendung Menschen und Haustiere schädigen. Viele weitere indirekte Gesundheitsschäden sind möglich.

Tipps zum Umgang mit akuten Verletzungen
Haben Sie sich bei der Jagd auf Schädlinge verletzt oder den Verdacht, durch Ungeziefer indirekte Gesundheitsschäden zu entwickeln, konsultieren Sie sofort einen Arzt. Alleine schon ein kleiner Biss kann schwere Folgen nach sich ziehen. Informationen über die Folgen von Tierbissen, die Behandlungsmöglichkeiten und Erste-Hilfe-Maßnahmen erhalten Sie zum Beispiel in einer Meldung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e. V. (DGUV), Fachbereich Erste Hilfe. Diese Informationen richten sich nicht nur an Ärzte, sondern auch an Ersthelfer. Ihnen können Sie vor allem nützen, indem Sie die potenziellen Folgen von Bissverletzungen kennenlernen und somit angehalten werden, diese tunlichst zu vermeiden. Suchen Sie auch den Rat von Ärzten, sollten Sie doch chemische Mittel angewendet und dabei Fehler gemacht haben.
Strategien, die helfen, Verletzungen und Erkrankungen vorzubeugen
  • Identifizieren: Stellen Sie Spuren von Schädlingen in Ihrem Haus fest, versuchen Sie in einem ersten Schritt, exakt einzuordnen, um welche Art Schädling es sich handelt. Nur so können Sie auch beurteilen, welchen Schaden die Tiere Ihnen gegebenenfalls zufügen können. Suchen Sie bei der Identifikation der Schädlinge bei Bedarf Unterstützung bei einem professionellen Schädlingsbekämpfer.
  • Allgemeine und spezielle Vorsichtsmaßnahmen: Handelt es sich um Ungeziefer, das Sie in einem ersten Schritt guten Gewissens selbst bekämpfen bzw. vertreiben können und dürfen, wenden Sie alle denkbaren Vorsichtsmaßnahmen bei der „Jagd“ an, um sich zu schützen. Tragen Sie zum Beispiel in einem Keller, in dem sich Mäuse und somit auch deren Kotspuren finden lassen, beim Aufräumen einen geeigneten Mundschutz und Handschuhe. Weitere Vorsichtsmaßnahmen sind in diesem und in anderen speziellen Fällen zu berücksichtigen, was verdeutlicht, dass Sie sich zuallererst über die Schädlinge und ihre Folgen ausgiebig – auch über diesen Ratgeber hinausgehend – erkundigen müssen.
  • Umgang mit Lebendfallen: Sollten Sie – wenn dies zulässig ist – Lebendfallen einsetzen, tragen Sie Ihren Fang so aus dem Haus, dass das gefangene Tier keine Chance hat, Sie zu beißen. Dicke Arbeitshandschuhe bieten zusätzlichen Schutz. Gehen Sie beim Freilassen des Tieres konzentriert vor, halten Sie möglichst viel Abstand.
  • Hilfe von Profis: Suchen Sie vor allem bei Schädlingen mit einem bedeutenden Schadenspotenzial sowie bei einem größeren Schädlingsaufkommen Unterstützung bei einem Schädlingsbekämpfer.
  • Vorsicht vor Chemie: Verzichten Sie, wann immer möglich, auf den Einsatz von Chemie. Verwenden Sie in Eigenregie allerhöchstens nur Mittel, die für eine Nutzung durch Laien konzipiert sind, und befolgen Sie die Gebrauchsanweisung exakt. Unter Umständen ist es besser, eine notwendige chemische Jagd auf Schädlinge durch Fachleute vornehmen zu lassen. Auch in diesem Fall sollten Sie sich aber über die Mittel und ihre Folgen aufklären lassen – unter anderem, damit Sie sich auch nach einem Einsatz der Mittel richtig verhalten können.

5. Wann sind Kammerjäger und andere Fachleute erforderlich?

Wie dieser Ratgeber zeigte, müssen Sie nicht immer unmittelbar in Panik ausbrechen, wenn es mal im Haus krabbelt oder scharrt. Manchmal ist die Hilfe von Fachleuten – nämlich Schädlingsbekämpfer – allerdings doch unerlässlich, wenn Schädlinge und Ungeziefer sich ausgebreitet haben.

Dies ist – vereinfacht ausgedrückt – vor allem dann gegeben, wenn …
  • … ein starker Befall vorliegt,
  • … sich tatsächlich risikoreiche Schädlinge angesiedelt haben,
  • … schwer eliminierbares Ungeziefer vorhanden ist,
  • … Sie zum Beispiel aus beruflichen Gründen keine Zeit haben, Maßnahmen gegen die Schädlinge einzuleiten.
  • … Sie sich unsicher sind, mit welchem Schädling Sie es überhaupt zu tun haben.
Auch in anderer Hinsicht kann die Kontaktaufnahme zu Experten notwendig sein:
  • Bausachverständige, Holzschutzexperten und Co.: Ihre Hilfe ist unabdingbar, wenn Sie zum Beispiel befürchten, dass sich Materialschädlinge wie der Hausbock oder Holzwurm bei Ihnen niedergelassen haben.
  • Kontakt zu Ämtern: Beachten Sie, dass manche Schädlinge meldepflichtig sein können. Dies gilt zum Beispiel für den Asiatischen Laubholzbockkäfer und in einigen Regionen Deutschlands auch für den Hausbock. Weitere Meldepflichten könnten existieren. Berücksichtigen Sie zudem, dass für die Bekämpfung spezifischer Schädlinge Genehmigungen und fachlicher Rat auch von Ämtern notwendig sein könnten.

Impressum
"Ungeziefer, Schädlinge und andere Untermieter: Haus und Garten richtig schützen"

Holz-Richter GmbH
Industriepark Klause
Schmiedeweg 1
D-51789 Lindlar
Telefon: +49 (0) 22 66 47 35 610
Fax: +49 (0) 22 66 47 35 869
E-Mail: info@casando.de

Geschäftsführer: Herr Dr. Markus Richter und Frau Anita Richter
Handelsregister: Amtsgericht Köln HRB 37497
Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 123240307

Quellen

Advanco GmbH, Portal gartendialog.de,
„Apfelwickler bekämpfen – Obstmaden loswerden“,
im Internet: http://www.gartendialog.de/gartenpflege/schaedlinge/blattlaeuse/apfelwickler-bekaempfen.html, zuletzt abgerufen am 04.08.2014.

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz,
Portal www.gesetze-im-internet.de, „Bundesjagdgesetz“, hier: „§ 2 Tierarten“,
im Internet: http://www.gesetze-im-internet.de/bjagdg/__2.html, zuletzt abgerufen am 29.07.2014.

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz,
Portal www.gesetze-im-internet.de, „Tierschutzgesetz § 1“,
im Internet: http://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__1.html, zuletzt abgerufen am 30.07.2014.

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz,
Portal www.gesetze-im-internet.de, „Tierschutzgesetz § 4“,
im Internet: http://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__4.html, zuletzt abgerufen am 30.07.2014.

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz,
Portal www.gesetze-im-internet.de, „Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten“,
im Internet: http://www.gesetze-im-internet.de/bartschv_2005/, zuletzt abgerufen am 30.07.2014.

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz,
Portal www.gesetze-im-internet.de, „Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten, Anlage 1 (zu § 1) Schutzstatus wild lebender Tier- und Pflanzenarten *) Erläuterungen zur Anlage 1“,
im Internet: http://www.gesetze-im-internet.de/bartschv_2005/anlage_1_26.html, zuletzt abgerufen am 30.07.2014.

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV),
Fachbereich Erste Hilfe, Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, „Bissverletzungen durch Säugetiere“,
im Internet: http://www.dguv.de/fb-erstehilfe/Nachrichten/Meldungen-2012/Bissverletzungen-durch-Tierbisse/index.jsp, hier herunterladbar: „Bissverletzungen durch Säugetiere, Folgen, Sofortmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten“, zuletzt abgerufen am 10.08.2014.

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft,
„Biologie und Bekämpfung. Auftreten des Asiatischen Laubholzbockkäfers in Bayern“,
im Internet: http://www.lfl.bayern.de/ips/pflanzengesundheit/024167/, zuletzt abgerufen am 29.07.2014.

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft,
„Wühlmaus/Schermaus“,
im Internet: http://www.lfl.bayern.de/ips/kleingarten/049072/index.php, zuletzt abgerufen am 03.08.2014.

Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft,
„LWF-Merkblatt 15 Eichenprozessionsspinner, Stand: November 2013“, hier ist die PDF herunterladbar,
im Internet: http://www.lwf.bayern.de/service/publikationen/lwf_merkblatt/022847/index.php, zuletzt abgerufen am 04.08.2014.

Hessischer Rundfunk, Anstalt des öffentlichen Rechts,
„Schädlinge im Küchenschrank. Todsicheres Mittel gegen Mehlmotten“, von Sabine Guth, letzte Aktualisierung am 01.03.2011,
im Internet: http://www.hr-online.de/website/rubriken/ratgeber/index.jsp?key=standard_document_40939391, zuletzt abgerufen am 04.08.2014.

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart,
„Hygieneschädlinge und Ektoparasiten“,
im Internet: http://www.gesundheitsamt-bw.de/oegd/Gesundheitsthemen/HygieneInfektionsschutz/LaestlingeSchaedlinge/Seiten/Ektoparasiten-und-Hygieneschaedlinge.aspx, hier die PDF „Schaben-Information“, November 2010, zuletzt abgerufen am 03.08.2014.

Landeshauptstadt Schwerin, Die Oberbürgermeisterin,
„Eichenprozessionsspinner. Gesundheitsamt gibt vorsorglich Warnhinweis heraus“, Pressemitteilung vom 02.05.2013,
im Internet: http://www.schwerin.de/?internet_navigation_id=443&internet_pressemitteilungen_id=5191, zuletzt abgerufen am 04.08.2014.

Naturschutzbund Deutschland e. V.,
„Kein Grund zur Panik. Hornissen und Wespen sind friedlicher als allgemein gedacht“,
im Internet: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/hautfluegler/wespenundhornissen/02624.html, zuletzt abgerufen am 03.08.2014.

Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Brandenburg e. V.,
„Kleine Poltergeister unterm Dach. Der NABU gibt Tipps zum Umgang mit dem Steinmarder“,
im Internet: http://brandenburg.nabu.de/oekologischleben/naturschutzamhaus/10252.html, zuletzt abgerufen am 03.08.2014.

Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit,
„Kontrolle von Rattenbekämpfungsmaßnahmen“, inklusive Downloadmöglichkeit der „VO über die Rattenbekämpfung im Lande Niedersachsen“,
im Internet: http://www.laves.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=20163&article_id=73871&_psmand=23, zuletzt abgerufen am 03.08.2014.

Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz,
„Nest im Garten – wie reagiere ich?“,
im Internet: http://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/naturschutz/tier_und_pflanzenartenschutz/wespe_hornisse_und_co/wespen_tipps_den_umgang/nest_im_garten_wie_reagiere_ich/nest-im-garten-wie-reagiere-ich-122684.html, zuletzt abgerufen am 03.08.2014.

Robert Koch-Institut,
„Hantavirus-Infektion: Häufig gestellte Fragen“, Stand: 23.09.2010,
im Internet: http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Hanta/Hanta.html, zuletzt abgerufen am 03.08.2014.

Stiftung Warentest,
„Eichenprozessionsspinner: Raupen mit Gifthaaren“, erschienen am 06.05.2013,
im Internet: http://www.test.de/Eichenprozessionsspinner-Raupen-mit-Gifthaaren-4530767-0/, zuletzt abgerufen am 03.08.2014.

Stiftung Warentest,
„Mückenmittel: Nur 4 von 21 schützen gut“, erschienen am 13.06.2014,
im Internet: http://www.test.de/Mueckenmittel-Nur-4-von-21-schuetzen-gut-4708290-0/, zuletzt abgerufen am 29.07.2014.

Stiftung Warentest,
„Schädlinge: Prima Schaben-Klima“, erschienen am 27.09.2007,
im Internet: http://www.test.de/Schaedlinge-Prima-Schaben-Klima-1577801-0/, zuletzt abgerufen am 29.07.2014.

Stiftung Warentest,
„Schädlinge im Haus: Kampf der Königin“, erschienen am 27.05.2004,
im Internet: http://www.test.de/Schaedlinge-im-Haus-Kampf-der-Koenigin-1179400-0/, zuletzt abgerufen am 03.08.2014.

sueddeutsche.de,
„Baumschutz mit der Kettensäge. Gefährliche Käfer in München“, erschienen am 18.03.2014, von Bernhard Lohr,
im Internet: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/baumschutz-mit-der-kettensaege-gefaehrlicher-kaefe-in-muenchen-1.1915071, zuletzt abgerufen am 29.07.2014.

Umweltbundesamt,
Faltblatt „Bettwanzenbefall in der Wohnung – Was tun?“,
PDF herunterladbar über: http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/bettwanzenbefall-in-wohnung-was-tun, zuletzt heruntergeladen am 10.08.2014.

Umweltbundesamt,
„Richtiges Lüften, Schimmelbildung vermeiden“,
im Internet: http://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/schimmel/richtig-lueften-schimmelbildung-vermeiden, zuletzt abgerufen am 10.08.2014.

zeit.de,
„Das unterschätzte Tier. Lichtscheue Papierfresser mit Schuppen“, von Ulrike Gebhardt, aktualisiert am 20.02.2012,
im Internet: http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-02/unterschaetztes-tier-silberfischchen, zuletzt abgerufen am 03.08.2014.
Bildnachweise

Header
#62979380 - Disgusted woman holding dead mouse © LoloStock - Fotolia.com

Abschnitt 1
#55184519 - Cockroach climbing on keyboard to present computer attacked © mrdoggs - Fotolia.com

Abschnitt 1a
#61319253 - Metal cans © airborne77 - Fotolia.com

Abschnitt 1b
#55756117 - House mouse cleaning himself © Iosif Szasz-Fabian - Fotolia.com

Abschnitt 1c
#54562470 - Beautiful woman breathing freshness air © gpointstudio - Fotolia.com

Abschnitt 1d
#49086099 - ladybird on green leaf isolated on white © Serghei Velusceac - Fotolia.com
#52935935 - Young green plant © denphumi - Fotolia.com

Abschnitt 2
#56708064 - siren © Oleksandr Moroz - Fotolia.com

Abschnitt 3a
#44413504 - Modern minimalism drawing-room interior in black and white © HamsterMan - Fotolia.com

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:LepismaSaccharina.jpg - http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en (CC BY-SA 3.0) - Nahaufnahme von einem Silberfischchen (Lepisma saccharina) an einer Zimmerwand. Geschätzte Länge: 1 cm (ohne Anhänge). - Christian Fischer

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cockroach_May_2007-1.jpg - http://en.wikipedia.org/wiki/GNU_Free_Documentation_License (GNU Free Documentation License) - Gemeine Küchenschabe - Alvesgaspar

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Porcellio_scaber,_j,_Pretoria.jpg - http://en.wikipedia.org/wiki/en:GNU_Free_Documentation_License (GNU Free Documentation License) - Kesserassel (Porcellio scaber) - JMK

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Some_green_tree_ants_%288204658140%29.jpg - http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.en (CC BY 2.0) - Grüne Baumameisen - James Niland

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Anobium_punctatum01.jpg - Gemeiner Nagekäfer / Holzwurm - ©entomart

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hylotrupes_bajulus_side.jpg - http://en.wikipedia.org/wiki/en:GNU_Free_Documentation_License (GNU Free Documentation License) - Hausbock - Siga

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Coquillettidia_sp._01.JPG - http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en (CC BY-SA 3.0) - Stechmücke - AfroBrazilian

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cimex_lectularius_%28bed_bug%29_%285975917188%29.jpg - http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.en (CC BY-SA 2.0) - Bettwanze - Gilles San Martin

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ctenocephalides-canis.jpg - http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/es/deed.en (CC BY-SA 2.5 ES) - Mikrofotografie eines Hundeflohs - Luis Fernández García

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ephestia_kuehniella.jpg - http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en (CC BY-SA 3.0) - Mehlmotten - Magne Flåten

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Drosophila_Edit_1.jpg - http://en.wikipedia.org/wiki/en:GNU_Free_Documentation_License (GNU Free Documentation License) - Taufliege, auch bekannt als Obst-, Frucht-, Gär-, Most- oder Essigfliege - Muhammad Mahdi Karim

Abschnitt 3b
#54941125 - small rodent ferret © inna_astakhova - Fotolia.com
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mouse_eating_leaf.JPG - http://en.wikipedia.org/wiki/en:GNU_Free_Documentation_License (GNU Free Documentation License) - Hausmaus - Jens Buurgaard Nielsen

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Martes_foina_1_%28Bohu%C5%A1_%C4%8C%C3%AD%C4%8Del%29.jpg - http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en (GNU Free Documentation License) - Steinmarder - Bohuš Číčel

Abschnitt 3c
#52207406 - jardin © rogez - Fotolia.com
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mr_Mole.jpg - http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en (CC BY-SA 3.0) - Ein europäischer Maulwurf - Mick E. Talbot

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arionidae_fg01.JPG - http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/deed.en (CC BY-SA 2.5) - Arionidae, Wegschnecke - Fritz Geller-Grimm

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Noctuidae_non_identifi%C3%A9_2.jpg - http://en.wikipedia.org/wiki/en:GNU_Free_Documentation_License (GNU Free Documentation License) - Ausgewachsener Eichenprozessionsspinner - Hamon jean-pierre

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Anoplophora_glabripennis_Enschede2008_b652.jpg - http://en.wikipedia.org/wiki/en:public_domain (Public domain) - Asiatischer Bockkäfer der Art Anoplophora glabripennis - Pudding4brains

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cydia_pomonella_%282943614959%29.jpg - http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.en (CC BY 2.0) - Apfelwickler, auch bekannt als Obstmade - Donald Hobern

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alticola_argentatus.JPG - http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en (CC BY-SA 3.0) - Schermaus, unter Gärtnern auch als Wühlmaus bezeichnet - Krishnapriya Tamma

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:20140405Euonymus_europaeus2.jpg - http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.en (CC0 1.0) - Schwarze Blattläuse mit ihrem natürlichen Fressfeind Marienkäfer auf einem Pfaffenhütchen - AnRo0002

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:AD2009Sep09_Vespula_germanica_07.jpg - http://en.wikipedia.org/wiki/en:public_domain (Public domain) - Deutsche Wespe - Bernie

Abschnitt 4
#57958227 - Erste Hilfe Koffer mit Verbandmaterial © Zerbor - Fotolia.com

Silberfischchen

Schwupps: Kaum erblickt sind Silberfischchen auch schon wieder weg und es bleiben nur die Fragen zurück, wo diese Tiere Unterschlupf finden und warum sie überhaupt unsere Wohnung als neues Domizil auserkoren haben.

Anzeichen und Folgen eines Befalls: Silberfischchen sind lichtscheu und – dies beruhigt doch sehr – eher harmlos, wenn sie nicht in großen Mengen auftreten. Sie lieben Feuchtigkeit und Wärme, was erklärt, warum sie unter anderem gerne Badezimmer bevölkern. Dies gilt erst recht, wenn sich hier Spalten und Ritzen finden lassen, in denen sie sich verstecken und ihre Eier ablegen können. Obwohl die Tierchen sehr genügsam sind, benötigen auch sie ab und an etwas zu fressen. Für den Menschen ist es dabei nicht weiter tragisch, halten sich die Tierchen zum Beispiel an ausgefallene Haare, an Schimmelpilze und an Hausstaubmilben. In Bezug auf diese Mahlzeiten sind sie sogar nützlich. Silberfischchen können allerdings auch mal etwas Anderes fressen – etwas problematischer ist dabei etwa ihr Appetit auf Textilfasern und Papier.

Erste Schritte zur Beseitigung und Vorbeugung: Bye-bye Silberfischchen! Silberfischchen können verschwinden, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern. Sie lieben Feuchtigkeit und Wärme. Entziehen Sie Ihnen diese, fühlen sie sich nicht mehr wohl und können sich mitunter auch nicht mehr vermehren. Der Einsatz der chemischen Keule ist bei den kleinen Tierchen also meist verzichtbar. Beugen Sie einem Befall besser vor oder dezimieren Sie diesen, indem Sie …
  • … in den betroffenen Räumen durch regelmäßiges Lüften und gegebenenfalls sinnvolles Heizen für eine niedrigere Raumfeuchtigkeit sorgen.
  • … den Boden trockenhalten, also zum Beispiel nach dem Duschen keine nassen Handtücher auf dem Boden liegen lassen und Spritzwasser entfernen.
  • … die (potenziellen) Verstecke der Tiere aufspüren und diese beseitigen – etwa durch das neue Verfugen von Spalten zwischen Fliesen.
  • … den Boden sauber halten, um den Tieren kein reichhaltiges Nahrungsangebot zu liefern.
  • … oder eines der folgenden Hausmittel anwenden.

Hausmittel gegen Silberfischchen
  • Silberfischchen sind genügsame Tiere. So reicht es oftmals bereits aus, ein feuchtes Tuch am Abend auf den Boden zu legen und am nächsten Morgen vor der Tür auszuschütteln. Möchten Sie die Tierchen zusätzlich anlocken, geben Sie geriebene Kartoffel auf das angefeuchtete Tuch.
  • Sie können die Vorliebe der Silberfischchen für Stärke auch ausnutzen, indem Sie eine gekochte Kartoffel aufschneiden und in eine Tüte legen. Wenn die Silberfischchen dann in der Nacht über die Kartoffel herfallen und sich anschließend in der Tüte verstecken, können Sie auch diese am nächsten Morgen ganz bequem mitsamt Kartoffelresten und Silberfischchen entfernen.
  • Weiterhin können Sie eine Zeitung dünn mit Honig bestreichen und sie über Nacht an den betroffenen Stellen Ihrer Behausung auslegen. Die Silberfischchen werden bei dem Versuch, den Honig zu verspeisen, auf der Zeitung festkleben und können am nächsten Morgen mitsamt der Zeitung entfernt werden.
  • Die am wenigsten humane, dennoch wirkungsvolle Methode besteht darin, ein Zucker-Packpulver-Gemisch an den betroffenen Stellen Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses zu verstreuen. Wenn die Silberfischchen dieses Gemisch fressen, quillt das Backpulver in ihren Mägen auf und führt so zuverlässig zum Tod der Insekten. Wir empfehlen Ihnen, diese Methode nur bei plageähnlichen Zuständen anzuwenden und zuerst auf anderem Wege versuchen, der Lage Herr zu werden.
tipp
Lesetipp: Ein auf zeit.de erschienener Artikel stellt anschaulich dar, warum der Appetit von Silberfischchen auf Papier in Bibliotheken gefürchtet sein sollte, die Tiere aber durchaus faszinierend sind.

Schaben und Kellerasseln

Differenzierung ist wichtig! Schaben und Kellerasseln – für manche Menschen sind all diese Wesen so eklig, dass sie kaum einen Unterschied zwischen ihnen machen. Differenzierung ist hier aber unabdingbar. Von vielen Schaben, aber nicht von allen, geht ein hohes Schadenspotenzial aus: Unter anderem die Deutsche Schabe, die Amerikanische Schabe sowie die Küchenschabe sind tatsächlich Gäste, die Sie sich auf keinen Fall wünschen sollten. Diese Tiere können Krankheiten übertragen sowie Lebensmittel und sogar andere Materialien beschädigen. Die Bernstein-Waldschabe zum Beispiel ist hingegen, wie auch die Stiftung Warentest 2007 auf ihrer Internetseite berichtete, harmlos und in Wohnungen nicht überlebensfähig. Und wie sieht es mit Kellerasseln aus? Sie haben mit Schaben gar nichts zu tun, sind noch nicht einmal Insekten, sondern Krebstiere und in erster Linie einfach nur lästig.

Bekämpfung: Wer tatsächlich Schaben einer Art, die als risikoreich einzustufen ist, in seiner Wohnung antrifft, hat nicht viel zu lachen. Bei diesen Tieren scheint es sehr sinnvoll, einen Profi ans Werk zu lassen und somit einen Schädlingsbekämpfer zu verständigen. Die Kellerassel ist im Gegensatz zur Schabe ein harmloses Schäfchen. Vorbeugung reicht oft aus, um die Tiere in Schach zu halten (siehe weiter unten). Bei einem akuten Befall mit Kellerasseln überwinden Sie zudem einfach etwaigen Ekel, sammeln Sie die Tiere ein, bringen Sie sie ins Freie und erfreuen Sie sich an dem Gedanken, den Tieren nicht aus Unrecht geschadet zu haben.

Vorbeugung: Zur Vorbeugung von Schaben gilt im Groben alles, was zur generellen Vorbeugung von Schädlingen und Ungeziefer gilt und zu Beginn dieses Ratgebers vorgestellt wurde. Eliminieren Sie zudem nach Möglichkeit Ritzen und Spalten, die als Verstecke dienen können, und somit einen Schabenbefall erst einmal verschleiern. Um Kellerasseln kein Lebensraum zu bieten, sollten Sie vor allem darauf setzen, Feuchtigkeit im Haus zu vermeiden und Zugänge abzudichten. Lagern Sie auch keine Lebensmittel im Keller, da hungrige Asseln diese mitunter anfressen könnten.

Anzeichen eines Befalls: Einen Befall mit Schabenarten, von denen ein Schadenspotenzial ausgeht, erkennen Sie in erster Linie an den Hinterlassenschaften der Tiere. Achten Sie auf Verunreinigungen durch Kot, Häutungsrückstände und Fraßschäden. Die Tiere selbst sind scheu und flink. Die unangenehme Chance, sie zu Gesicht zu bekommen, haben Sie primär nachts. Auf den Internetseiten des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg finden Sie eine PDF, welche einige Schabenarten vorstellt und Ihnen eventuell bei einer Einordnung helfen kann. Kellerasseln hingegen treffen Sie häufig gar nicht in der Wohnung, sondern – wie der Name schon sagt – im Keller und in anderen eher feuchten Räumen an. Vor allem, wenn Sie hier Dinge verstellen oder abrücken, können Sie die Verstecke der Asseln und die Tiere selbst sehen.

Ameisen

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Nahezu jedes Kind weiß, dass Ameisen eigentlich keine Schädlinge sind, sondern nützliche kleine Tierchen, die zum Beispiel in unseren Gärten für Ordnung sorgen. Tauchen die fleißigen Krabbler im Haus auf, hält sich unsere Begeisterung dennoch in Grenzen. Auch Ameisen haben es hier nicht selten auf unsere Vorräte abgesehen – sie lieben vor allem Süßes! Durch Ameisen verunreinigte Lebensmittel sind zu entsorgen. Manche Arten können sogar Krankheiten übertragen. Ernst wird es zudem unter anderem auch, wenn die Tiere an verborgenen Stellen im Haus ihr Nest bauen: Beschädigungen am Inventar sind dann mitunter die Folge. Einen Befall mit Ameisen erkennen Sie an den Tieren, die fleißig in Ihrer Wohnung patrouillieren, aber unter anderem auch an angefressenem Holz, Plastik und Ähnlichem. Auch Mauerwerk und Holzbauten können manche Tiere mitunter schädigen. Manche Menschen reagieren zudem allergisch auf die Bisse der Tiere.

Vorbeugung: Vermeiden Sie alles, was Ameisen anlocken könnte – vor allem offen herumstehende Lebensmittel, Tierfutterreste in Näpfen, Lagerung von Müll in der Wohnung und Ähnliches. Wischen Sie auch Verschüttetes sofort und gründlich auf, damit hiervon kein verlockender Geruch für die Tiere ausgeht. Wie Sie Lebensmittel richtig verwahren und mit Müll umgehen sollten, erfahren Sie im einleitenden Teil dieses Ratgebers. Versuchen Sie zudem, möglichst alle Zugänge zu Ihrem Haus – seien sie noch so unscheinbar – zu eliminieren. Auch zu dieser Vorsichtsmaßnahme erhalten Sie mehr Informationen im einleitenden Teil dieses Ratgebers.
tipp
Kommt für Sie der Einsatz von Chemie infrage, können Sie Ameisenköderboxen unter Berücksichtigung der Anleitungs- und Sicherheitshinweise nutzen: Die angelockten Tiere nehmen hier Giftstoffe auf und tragen diese gegebenenfalls auch in ihr Nest, sodass im Idealfall auch die Königin getötet und so dem Spuk ein Ende bereitet werden kann. Mehr über diese Köderboxen erfahren Sie auch in einer Meldung aus dem Jahr 2004 der Stiftung Warentest zum Thema Ameisen im Haus.
Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Ameisen im Haus selbst zu bekämpfen, ist in manchen Fällen möglich, allerdings mit einigen Unwägbarkeiten verbunden. Zu beachten ist vor allem, dass es unterschiedliche Arten gibt, deren Schadenspotenzial variieren kann. Darüber hinaus ist bei einem massenhaften Auftreten der Tiere anzunehmen, dass sich ein Nest im Haus befindet. In diesem Fall ist eventuell auch durch Fachleute zu prüfen, ob die Tiere bereits bedeutende Schäden am Haus verursacht haben, und die Beauftragung professioneller Schädlingsbekämpfern sinnvoll. Halten sich nur wenige Tiere in Ihrem Haus auf, handelt es sich um eine eher harmlose Art und gibt es keine Anzeichen für ein großes Nest, können Sie eventuell auch auf eines der folgenden Hausmittelchen setzen:

Hausmittel gegen Ameisen
  • Machen Sie sich den sensiblen Geruchssinn der Tiere zunutze und verbreiten Sie intensive Gerüche in Ihrer Wohnung. Besonders bewährt haben sich Knoblauch, Zimtpulver, Thymian, Wacholder, Lavendel, Zitrone und Essig, aber auch ätherische Öle. Hier gibt es sogar ein spezielles Anti-Ameisen-Öl. Versprühen Sie diese Gerüche besonders in der Nähe der Ameisenstraßen oder am Nest, nehmen die Ameisen schnell Reißaus.
  • In vielen Fällen hat sich Kreide am Fussboden bewährt. Eine mit Kreide gezeichnete Linie überschreiten die Tiere nicht. Die Straßen und Laufwege können so ganz leicht umgeleitet werden. Nachteil: Bis die unerwünschten Anwohner weg sind, müssen die Striche immer wieder aufgefrischt werden.
  • Ähnlich können Sie es auch mit Kupfermünzen handhaben. Legen Sie diese auf die Ameisenstraßen sowie in Nestnähe oder auf Bauten. Dies hilft übrigens auch bei Wespen.
  • Auch bei Ameisen hilft die bereits bei den Silberfischchen beschriebene Backpulver-Zucker-Methode. Doch auch hier wieder unsere Empfehlung, diese nur im Notfall anzuwenden und schonendere Praktiken vorzuziehen.

Holzwurm und Hausbock

Sowohl beim Holzwurm/Gemeinen Nagekäfer als auch beim Hausbock haben Sie es mit Materialschädlingen zu tun, die zudem beide der Ordnung der Käfer angehören und deren Larven das eigentliche Problem darstellen (der Name „Holzwurm“ nimmt Bezug auf die Larven des Gemeinen Nagekäfers). Die Larven beider Käfer fressen sich durch Holz und verursachen dabei mitunter erhebliche Schäden. Während der Hausbock des Öfteren in Dachstühlen anzutreffen und dort auch besonders gefürchtet ist, tut sich der Holzwurm auch gerne an Möbel und anderen Holzgegenständen, aber auch an verbautem Holz gütlich.

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Ein Hausbockbefall ist aufgrund seines Schadenspotenzials ein Horrorszenario für Hausbesitzer. Im schlimmsten Fall zerstören die Larven des Käfers den gesamten Dachstuhl. Hinzu kommt, dass der Befall mit diesem Schädling schwer zu erkennen ist. Die Larven des Hausbockes erzeugen mitunter Fraßgeräusche und irgendwann auch Ausflugslöcher im Holz und manchmal können Sie auch Käfer und Larven finden. Oft können aber nur Fachleute einen Befall eindeutig feststellen. Suchen Sie also unbedingt fachmännischen Rat, wenn Sie einen Hausbockbefall befürchten oder wenn Sie ein Haus kaufen und sichergehen möchten, dass der Dachstuhl in einem guten Zustand ist. Gleiches gilt auch in Sachen Gemeiner Nagekäfer. Die Anzeichen für einen Befall sind hier allerdings leicht anders: Befallene Gegenstände weisen häufig zahlreiche Löcher auf, aus denen auch noch Bohrmehl rieselt – dies ist aber in der Regel bereits ein Zeichen für einen fortgeschrittenen Befall. Wohl fühlen sich der Gemeine Nagerkäfer bzw. seine gefräßigen Larven im Übrigen vor allem in feuchterem Holz.

Vorbeugung: Möchten Sie einem Hausbockbefall vorbeugen, sollten Sie vor allem auf eine Früherkennung setzen und regelmäßig Ihren Dachstuhl genauer unter die Lupe nehmen. Im Bezug auf weitere präventive Maßnahmen lassen Sie sich am besten von Fachleuten beraten. Vor dem Gemeinen Nagekäfer und somit vor dem Holzwurm schützen Sie sich am besten, indem Sie Möbel nicht zu feucht lagern und keine gebrauchten Möbel erwerben, bei denen es unklar ist, ob ein Holzwurmbefall vorliegt. Zusätzlich können Sie Möbel schützend vorbehandeln und darauf achten, dass Sie dem Gemeinen Nagekäfer auch im verbauten Holz keine guten Lebensbedingungen verschaffen – dies bedeutet vor allem, Feuchtigkeit zu vermeiden. Lassen Sie sich auch in diesem Kontext bei Bedarf professionell beraten. Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Ein Hausbockbefall ist eine Sache für Profis. Diese können entscheiden, welche Maßnahmen im individuellen Fall sinnvoll sind. Holen Sie bei einem Hausbockbefall zudem unbedingt Erkundigungen ein, ob in Ihrem Bundesland eine Meldepflicht besteht – dies ist zum Beispiel in Thüringen der Fall (siehe Thüringer Bauordnung vom 13. März 2014). Ähnlich wichtig sind der Rat und die Hilfe von Profis, wenn es um den Holzwurm geht: Auch er kann verbautes Holz angreifen und somit ein Haus erheblich schädigen, was den Rat und die Hilfe eines Fachmannes unentbehrlich macht. Sollte ein Befall nur an wenigen Möbelstücken vorliegen, können Sie versuchen, mit im Handel erhältlichen Mitteln oder unten beschriebenen Hausmitteln gegen den Holzwurm vorzugehen.

Hausmittel gegen Holzwurmbefall
  • Trockene Heizungsluft ist kein geeignetes Klima für den Holzwurm. Stellen Sie befallene Möbel für einige Monate in einen beheizten Raum mit niedriger Luftfeuchtigkeit. Die Larven sterben ab und der Befall ist eingedämmt.
  • Holzwürmer ziehen Eicheln jedem Möbelstück vor. Legen Sie Eicheln aus und warten Sie, bis die Holzwürmer umgezogen sind. Das erkennen Sie übrigens an den winzigen Einstiegslöchern an den Eicheln. Tauschen Sie bewohnte Eicheln gegen frische aus und innerhalb weniger Wochen sind Sie das Problem los.
  • Schnelle Wirkung zeigt in vielen Fällen auch das Verreiben von Zwiebeln auf den jeweiligen Möbelstücken. Holzwürmer schätzen diesen Geruch nicht sehr und verziehen sich. Bedenken Sie jedoch, dass die Tiere irgendwo hin müssen. Bieten Sie also Alternativen an, zum Beispiel die bereits beschriebenen Eicheln oder Holzstücke, die sie dann später mitsamt den Würmern entfernen können.
  • Sind Sie die Würmer los, versiegeln Sie das Holz und die entstandenen Löcher mit Wachs oder Holzkitt.
  • Verzichten Sie auf andere Hausmittel wie Essig, Zitrone, Terpentin und Co. Diese helfen nur wenig und greifen zudem das Holz an.
Lassen Sie sich diesbezüglich allerdings unbedingt beraten, damit die Gefahr zuverlässig gebannt werden kann.

Mücken

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Mücken sind sehr lästig und es wird Ihnen recht schnell auffallen, wenn sich auch nur eines dieser Tiere Zugang zu Ihrer Wohnung verschafft hat: Nicht nur, dass Mückenstiche manchmal tagelang jucken, alleine schon das Summen der Mücke und die Furcht vor dem nächsten Stich kann manchen um den Schlaf bringen. Hat es Sie erwischt, sollten Sie die Stiche – auch wenn es schwerfällt – am besten ignorieren. Kratzen Sie hingegen, können sich auch Mückenstiche entzünden und richtig quälend werden. Reagieren Sie sehr empfindlich auf Mückenstiche, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der abklären kann, ob eine Allergie vorliegt.

Bitte beachten Sie: Nicht nur in exotischen Ländern können Mücken verschiedene Krankheiten übertragen, sondern auch durch die Globalisierung bedingte Zuwanderung neuer Mückenarten nach Deutschland können eventuell neue Gefahrenlagen entstehen. Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über eine entsprechende Prophylaxe – besonders vor einem anstehenden Urlaub in südlichere Regionen der Welt.

Erste Schritte zur Beseitigung und zum Schutz vor Stichen: Oft dringen nur einzelne Mücken in eine Wohnung ein. Helfen können Sie sich, indem Sie zum Beispiel nachts bei geschlossenen Fenstern plötzlich das Licht einschalten und die Wände nach den Plagegeistern absuchen. Mit einem schnellen Schlag erwischen Sie Mücken in der Regel gut. Zurückbleiben kann allerdings ein unschöner Blutfleck. Leiden Sie sehr unter Mückenstichen, können Sie auch auf ein Mückennetz ausweichen, das Sie über Ihr Bett spannen, oder aber die Fenster mit Fliegennetzen sichern. Im Freien können Sie sich gegen Mücken durch unterschiedlichste Präparate, die Sie auf die Haut auftragen, schützen. Die Wirksamkeit solcher Mückensprays und Co. variiert allerdings, wie auch die Stiftung Warentest in einem Test von Mückenmitteln 2014 feststellen musste: Von 21 getesteten Produkten zum Auftragen auf die Haut erhielten nur vier die Note gut. Im Test der Stiftung Warentest finden Sie auch weitere Informationen zu möglichen Nebenwirkungen, welche die Wirkstoffe in Antimückenmitteln auslösen können.

Vorbeugung: Geht es um eine Prävention von Mückenstichen in unseren Breitengraden, kommen Sie in der Regel in der Wohnung auch ohne Chemie aus. Befolgen Sie unter anderem einfach diese Tipps:
  • Lassen Sie Fenster und Türen vor allem nachts bei eingeschaltetem Licht nicht offen stehen: Mücken finden ansonsten schnell den Weg zu Ihnen.
  • Versehen Sie Ihre Fenster bei Bedarf mit Fliegengittern. Lassen Sie sich hinsichtlich der Maschenweite im Fachhandel beraten, damit Sie nicht nur Fliegen, sondern wirklich auch Mücken abwehren können.
  • Nutzen Sie bei Bedarf ein Mückennetz, das Sie über Ihr Bett spannen können. Spannen Sie dieses Netz immer erst auf, wenn Sie ins Bett gehen, damit sich keine Mücke zuvor Zugang zu Ihrem sicheren Schutzzelt verschaffen konnte.
  • Vermeiden Sie Wasseransammlungen zum Beispiel in Pflanzgefäßen auf dem Balkon. Wasser bzw. die Nähe zum Wasser benötigen Mücken zur Eiablage.

Bettwanzen

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Bettwanzen sind Parasiten, die Sie unbedingt ernst nehmen sollten. Haben sich diese nur wenige Millimeter großen Insekten bei Ihnen niedergelassen, werden Sie dies aber sicherlich ohnehin tun: Bettwanzen stechen nämlich Menschen, um sich von ihrem Blut zu ernähren. Zurück bleibt ein Juckreiz. Bettwanzen übertragen keine Krankheitserreger – dies ist zumindest einem Informationsblatt des Umweltbundesamtes zu entnehmen. Die Stiche sowie oft auch der Ekel vor den Tieren lassen aber auch so den dringenden Wunsch entstehen, die blutsaugenden Mitbewohner wieder loszuwerden. Erkennen können Sie einen Bettwanzenbefall im Übrigen nicht nur an den Stichen, unter denen Sie leiden, sondern auch an kleinen schwarzen Pünktchen (Kot der Tiere) – zum Beispiel am Lattenrost – oder daran, dass Ihnen lebendige Tiere begegnen.

Erste Schritte zur Bekämpfung und Vorbeugung: Verlassen Sie sich bei Bettwanzen nicht auf Hausmittelchen und Experimente: Bettwanzen sind ein Fall für Profis – sprich Schädlingsbekämpfer. Wie Sie diese unterstützen können, wie Sie sich bei einem Befall darüber hinaus verhalten sollten und wie sich Bettwanzen vorbeugen lassen, klärt das unter 1c erwähnte Informationsblatt des Umweltbundesamtes. Nehmen Sie den Bettwanzenbefall auf keinen Fall auf die leichte Schulter.

Flöhe von Katzen und Hunden

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Zwar befallen in der Regel unterschiedlich spezialisierte Flöhe Hund und Katze. Der quälende Effekt ist aber vergleichbar: Ihr Haustier kratzt sich ständig, da die Flöhe stechen, kann sogar eine Allergie gegen Flohstiche oder bei einem starken Befall eine schwächende Blutarmut entwickeln. Damit aber nicht genug: Flöhe übertragen Würmer, die Ihrem Tier ebenfalls erheblich schaden können. Auch Sie selbst sind von diesen Würmern nicht geschützt – im Übrigen genauso wenig auch gegen den einen oder anderen Flohstich, auch wenn Katzen- und Hundeflöhe sich auf Ihr Haustier spezialisiert haben.

Es hilft also alles nichts: Die Flöhe müssen zum Schutz Ihres Tieres, aber auch zum Schutze Ihrer Familie weg! Sie erkennen einen Flohbefall Ihres Haustieres im Übrigen nicht nur an dem Verhalten des befallenen Tieres. Untersuchen Sie regelmäßig das Fell Ihres Tieres mithilfe eines Flohkamms: So lässt sich mancher Floh, aber vor allem der Kot der Parasiten finden. Letzterer erinnert an relativ grob gemahlenen schwarzen Pfeffer. Befeuchten Sie einen solchen Krümel auf einem Taschentuch, zeigen sich rote Schlieren: Dies sind Reste des Blutes, das der Floh aufgenommen hat.

Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Suchen Sie am besten einen Tierarzt auf, wenn Sie befürchten, dass Ihr Haustier von Flöhen befallen ist. Er kann nicht nur den Befall am besten diagnostizieren, sondern auch feststellen, ob Ihr Tier bereits Folgeschäden erlitten hat. Er wird Mittel einsetzen, welche die Flöhe am Tier beseitigen und Sie im Idealfall auch beraten, wie Sie dem Flohzirkus grundsätzlich ein Ende bereiten. Die Flöhe haben sich nämlich mit einiger Wahrscheinlichkeit auch bereits in Ihrer Wohnung ausgebreitet. Eier, Larven und Puppen warten hier nur darauf, endlich „erwachsen zu werden“.

Die Behandlung der Wohnung kann aufwendig sein: Es steht Ihnen eine ausgiebige Putzaktion bevor. Reinigen Sie vor allem die Schlafplätze Ihres Haustieres gründlich, aber auch alle anderen Orte, an denen es sich aufhält. Alles Waschbare kommt bei mindestens 60 Grad in die Waschmaschine. Wischen und Saugen (Beutel sofort entsorgen!) ist auch wichtig. Gegebenenfalls können Sie auch Sprays gegen Flöhe in der Wohnung einsetzen. Achten Sie dabei aber unbedingt auf die Anwendungshinweise, da viele Mittel oft nur dank einer ordentlichen Portion Chemie wirken.

Vorbeugung: Um sich den ganzen Stress zu ersparen, der mit einem Flohbefall einhergeht, und gar nicht erst in die Situation zu geraten, eventuell Chemie in Ihrer Wohnung nutzen zu müssen, sollten Sie vor allem auf Prophylaxe setzen. Es gibt diverse Mittel, die Ihr Tier und somit indirekt auch Ihre Wohnung vor Flöhen schützen: Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten. Achten Sie darauf, dass die Behandlung in den erforderlichen Intervallen erfolgt und, soweit möglich und sinnvoll, alle Tiere behandelt werden.

Mehlmotten

Eigentlich ist die Mehlmotte ja ein Schmetterling. Dass sie bei uns Menschen allerdings auf wenig Gefallen stößt, liegt nicht nur an ihrer im Vergleich zu anderen Schmetterlingen unscheinbaren Farbgebung und Größe, sondern vor allem auch daran, dass sie unseren Vorräten schadet. Niemand möchte schließlich Lebensmittel essen, die durch die Larven der Motte mit Kot, Gespinsten und Häutungsresten verunreinigt wurden.


Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Mehlmotten erkennen Sie zum einen durch die erwachsenen Falter, die munter durch Ihre Wohnung fliegen. Zum anderen sind die angesprochenen Verunreinigungen von Lebensmittelvorräten ein Indiz, dass sich die Motten bei Ihnen pudelwohl fühlen. Sie selbst sind an dem Auftreten der Motten in der Regel unschuldig: Sogar frisch gekaufte Lebensmittel können schon Eier enthalten, aus denen sich schlussendlich die Motten entwickeln.

Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Gehen Sie rigoros vor, wenn Sie Mehlmotten in Ihrer Wohnung entdeckt haben, und entsorgen Sie alle befallenen Lebensmittel. Reinigen Sie zudem die Vorratsschränke und übrigen Küchenmöbel. Der Einsatz von Chemie zur Bekämpfung ist möglich, allerdings gerade in der Küche nicht wünschenswert. In diesem online auf hr-online.de erschienenen Artikel erfahren Sie darüber hinaus, wie Sie andere Insekten – die harmlosen Schlupfwespen – nutzen können, um der Mehlmotte den Garaus zu machen.

Vorbeugung: Mehlmotten bzw. ihre Larven haben es auf unsere Lebensmittel abgesehen. Befolgen Sie daher unbedingt die Ratschläge, die Sie zu Beginn dieses Ratgebers in dem Kapitel „korrekter Umgang mit Lebensmitteln und Abfall“ finden. Mehlmotten können hartnäckig sein, weshalb Sie ihnen am besten erst gar keinen Anreiz geben, sich bei Ihnen niederzulassen.

Fruchtfliegen

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Fruchtfliegen hat nahezu jeder schon einmal gesehen: Hierbei handelt sich um ganz kleine Fluginsekten, die sich gerade im Sommer gerne auch einmal in der Küche breitmachen. Ein paar kleine Fliegen wären wohl kaum dramatisch. Das Problem bei Fruchtfliegen liegt allerdings darin begründet, dass sich diese rasant vermehren, unsere Vorräte schädigen und uns somit manchmal den letzten Nerv rauben.

Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Indem Sie einzelne Fruchtfliegen manuell töten, können Sie einen Anstieg der Population eventuell ganz leicht abbremsen. Dies ist aber eine Sisyphusarbeit in Anbetracht der geringen Größe und der häufig großen Menge der Insekten. Effektiver ist es natürlich, die Dinge aus der Küche zu entfernen, auf die es die Fliegen abgesehen haben. Dies bedeutet in erster Linie, den Müll so oft wie möglich aus der Küche zu entfernen, für allgemeine Sauberkeit zu sorgen und kein Gemüse und Obst frei zugänglich aufzubewahren. Damit entziehen Sie den kleinen Tierchen die Lebensgrundlage. Um die Reste einer Fruchtfliegenpopulation aus Ihrer Küche zu entfernen, können Sie diverse Hausmittelchen einsetzen. Am berühmtesten ist dabei das Aufstellen eines Glases, das eine Wasser-Essig-Mischung sowie einen Schuss Spülmittel enthält. Der Essig lockt die Fliegen an, das Spülmittel sorgt dafür, dass sich sogar diese leichten Tiere nicht auf der Wasseroberfläche halten können und schlussendlich im Wasser ertrinken. Eine schonendere Möglichkeit ist es, eine überreife Frucht in ein Glas zu legen und einen perforierten, also mit kleinen Löchern versehenen Pappdeckel über das Glas zu legen. Die Fruchtfliegen wittern die Frucht, fliegen durch die Löcher und verbleiben dann in dem Glas. So können Sie sie dann bequem vor die Tür setzen.

Um auch der Eier und Larven Herr zu werden, die überwiegend unter der Erde, also in Ihren Blumentöpfen reifen, stecken Sie großzügig ungenutzte Streichhölzer mit dem Kopf nach unten in die Erde. Wechseln Sie diese alle paar Tage und der Fruchtfliegen-Nachwuchs kann keinen Schaden mehr anrichten.

Vorbeugung: Am besten geben Sie aber von vornherein den Fruchtfliegen gar keine Chance, in Ihrer Küche eine Großfamilie zu gründen. Neben allgemeiner Sauberkeit, dem raschen Entfernen von Abfällen und dem verschlossenen Aufbewahren von Gemüse und Obst können Ihnen dabei noch die folgenden Verhaltensregeln weiterhelfen:
  • Nehmen Sie Gemüse und Obst beim Kauf gut unter die Lupe: Es sollte keine Druckstellen oder andere Beeinträchtigungen aufweisen, damit die Fruchtfliegen kein allzu leichtes Spiel haben.
  • Kaufen Sie vor allem in den warmen Monaten des Jahres nur so viel Obst und Gemüse, wie es Sie oder Ihre Familie relativ schnell verzehren kann.
  • Lüften Sie Ihre Küche regelmäßig, damit die Lockstoffe, die durch Reifung von Obst und Gemüse entstehen, besser aus Ihrer Küche entweichen und diese nicht zu einem himmlisch riechenden Paradies für Fruchtfliegen machen können.
  • Spülen Sie Verpackungen, Gläser und Flaschen aus, bevor Sie sie in den Küchenmülleimer geben oder für ein späteres Entsorgen beiseite stellen. Auch kleine Reste vieler Lebensmittel ziehen Fruchtfliegen magisch an.

Mäuse und Ratten

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Manche Leute halten sich Mäuse oder sogar Ratten als gepflegte Haustiere. Die wilden Verwandten von Maus und Ratte, die sich eigenmächtig Zugang zu unseren Häusern verschaffen, sind allerdings mit äußerster Vorsicht zu betrachten. Nicht nur, dass Mäuse und Ratten alles Mögliche annagen und verunreinigen können, im schlimmsten Fall übertragen sie auch Krankheiten. Dabei ist mitunter gar nicht der direkte Kontakt zu den Tieren notwendig: Ein gruseliges Beispiel hierfür ist etwa das Hantavirus, welches über den Kot verschiedener Nager übertragen werden kann. Das Einatmen der Erreger kann bereits ausreichen. Mehr Informationen zum Hantavirus, das allerdings längst nicht der einzige Krankheitserreger ist, den Nager übertragen können, finden Sie in einem FAQ des Robert Koch-Institutes.

Verschiedene Mäuse- und Rattenarten können sich Zugang zu einem Haus verschaffen. Eine Identifizierung der Art kann sinnvoll sein. Die grundsätzlichen Anzeichen dafür, dass Mäuse oder Ratten sich in Ihrem Zuhause eingenistet haben, ähneln sich, wobei die Anzeichen bei einem Rattenbefall mitunter aufgrund der Größe der Tiere intensiver sein können. Zu den Anzeichen für einen Befall mit Mäusen und Ratten zählen vor allem die Hinterlassenschaften der Nager in Form von Nagespuren, Nestern und Kot. Zudem können Sie die Nager durch ihre Ausscheidungen oder durch verendete Tiere oft auch riechen. Die Tiere selbst sind recht scheu, mitunter bekommen Sie aber auch einmal ein lebendes Exemplar zu Gesicht oder nehmen ein Scharren in verborgenen Ecken wahr.

Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Mäuse und Ratten sind in der Regel ein Fall für den professionellen Schädlingsbekämpfer – vor allem auch aufgrund der Vermehrungsfreudigkeit dieser Nager, die es schwer macht, dem Problem Herr zu werden, aber unter anderem auch aufgrund des gesundheitlichen Schadenspotenzials und der Intelligenz der Tiere. Beachten Sie, dass Sie mitunter auch verpflichtet sein können, gegen die Schädlinge vorzugehen – etwa im Rahmen von Rattenverordnungen, die mancherorts existieren. Holen Sie weitere Erkundigungen ein – auch was eine etwaige Meldepflicht anbelangt!

Vorbeugung: Auch bei Mäusen und Ratten gelten die Grundregeln zur Vorbeugung eines Schädlingsbefalls: Gehen Sie vor allem mit Lebensmitteln und Abfällen – wie eingangs beschrieben – sorgfältig um, eliminieren Sie auch kleinste Zugänge zu Ihrem Haus, setzen Sie auf Sauberkeit und kontrollieren Sie auch abgelegene Räume (Keller, Dachboden etc.) sowie Ritzen und Verstecke regelmäßig auf einen Schädlingsbefall.

Marder

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Steinmarder sind faszinierende Tiere: Hier haben Sie es mit einem echten Raubtier mit interessantem Äußeren zu tun – mitunter aber auch mit einem Tier, das nicht unerhebliche Schäden anrichten kann, wenn es sich bei Ihnen niederlässt. Wie die meisten wild lebenden Tiere kann auch der Steinmarder Krankheiten übertragen, noch bekannter ist er allerdings sicherlich für seine Zerstörungswut sowie die Lärm- und Geruchsbelästigung, die von ihm ausgehen kann. Genau an diesen Anzeichen können Sie auch erkennen, dass ein Steinmarder – zum Beispiel auf Ihrem Dachboden – ein neues Zuhause gefunden hat. Es sind nicht selten Geräusche zu vernehmen und Sie können mitunter Beschädigungen und Kratzspuren feststellen. Ein übler Geruch kann sich entwickeln, wenn der Steinmarder Proviant in sein neues Zuhause trägt, Ihren Dachboden als Toilette benutzt oder verstirbt.

Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Der Naturschutzbund Deutschland Landesverband Brandenburg e. V. rät auf seinen Internetseiten abzuwägen, ob eine Vertreibung des Steinmarders unbedingt notwendig ist. Gleichzeitig weist der Verband darauf hin, dass der Marder dem Jagdrecht unterliegt und Nicht-Jäger den Marder daher nicht fangen oder töten dürfen. Diese Aussage lässt sich verifizieren, wirft man einen Blick in das Bundesjagdgesetz – und zwar in § 2 Tierarten –, wo der Steinmarder ausdrücklich Erwähnung findet. Es sind also friedliche Mittel zu wählen, um den Marder wieder loszuwerden. Ob die vielen Hausmittelchen, die mardergeplagte Hausbewohner hierfür offenbar regelmäßig einsetzen, zielführend sind, darf durchaus bezweifelt werden. Der Marder ist ein schlaues Tier. Suchen Sie bei Bedarf also auch beim Steinmarder Hilfe bei Schädlingsbekämpfern, die mit ihrem Know-how den Marder nicht töten sollen, sondern die Zugänge für den Marder identifizieren und schließen, wenn der Hausgast gerade einmal wieder im Freien unterwegs ist und auch keine Gefahr besteht, das Muttertier von seinem Nachwuchs zu trennen.

Vorbeugung: Naheliegend, aber wahr: Kann ein Marder erst gar nicht in Ihr Haus eindringen, kann er dort auch keine Schäden verursachen. Achten Sie bei der präventiven Marderabwehr also vor allem darauf, auch kleine Zugänge zu Ihrem Haus, zur Garage und anderen Bauten zu schließen.

Maulwurf

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Es ist sicherlich kein Einzelfall, wenn sich ein Gartenbesitzer jahrelang über den Maulwurf echauffiert, diesen aber nie zu Gesicht bekommt. Die Erdhügel, mit denen der scheue kleine Gräber die Rasenfläche „gestaltet“, genügen, um ihn unter ambitionierten Gärtnern in Verruf zu bringen. Diese Hügel sehen nicht unbedingt schön aus und machen es schwer, den Rasen zu mähen. Mitunter kommen auch Pflanzen zu Schaden, wenn sie dem Maulwurf gerade beim Bau seiner unterirdischen Tunnel im Wege sind. Allerdings weisen Wühlmäuse in dieser Hinsicht wohl die größere Zerstörungskraft auf. Ansonsten rufen Maulwürfe in einem normalen Garten eigentlich keine weiteren Schäden hervor. Sie sind sogar nützlich, da sie Larven von Schädlingen fressen.

Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Hat sich ein Maulwurf in Ihrem Garten niedergelassen, benötigen Sie vor allem eines: eine ordentliche Portion Gelassenheit. Sie dürfen dem Tierchen nämlich nicht ernsthaft an den Kragen gehen. Sehen Sie in der Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (BArtSchV) nach, finden Sie den Maulwurf in der Anlage 1 zwar nicht namentlich erwähnt, aber auch er ist ein in Deutschland heimisches Säugetier und steht somit unter Schutz. Nur wenige heimische Säugetiere – wie etwa spezifische Mäusearten sowie die Hausratte und Wanderratte – sind von diesem grundsätzlichen Schutz der heimischen Säugetiere ausgenommen. Der Maulwurf hingegen ist geschützt – da hilft kein Debattieren!

Vorbeugung: Um Ihnen keine Illusionen zu machen, sei hier sofort erwähnt, dass Sie Ihren Garten kaum maulwurfsicher gestalten können. Sie könnten ihn zwar theoretisch mit einem weit in den Boden reichenden Zaun sichern. Dies ist aber teuer, aufwendig und auch keine Garantie, dass der Maulwurf Sie nicht doch besuchen kommt. Schließlich könnte er auch einmal so fleißig sein, sich einen oder zwei Zentimeter unter der unterirdischen Barriere hindurch zu buddeln. Bleiben Sie also besser gelassen und freuen Sie sich, dass auch Tieren und nicht nur Ihnen Ihr Garten gefällt.

Sie können höchstens versuchen, ihn mit harmlosen Mitteln aus Ihrem Garten zu vergrämen, wobei es allerdings schwer ist, Methoden zu finden, die dem Maulwurf nur etwas die Lust an Ihrem Garten rauben und ihn zum Rückzug bewegen, ihn aber nicht zu sehr beeinträchtigen. Prinzipiell könnten Sie auf die vielen Mittel aus dem Handel zurückgreifen, manchmal genügt es aber eventuell schon, wenn Sie, Ihre Kinder und Haustiere den Garten intensiv nutzen. Die Geräusche, die dabei entstehen, stören den Maulwurf. Auch gegen manchen Geruch ist er empfindlich. Tipps, was ein Maulwurf nicht riechen oder hören mag, finden Sie im Folgenden:

Hausmittel gegen Maulwürfe:
  • Lassen Sie Buttermilch in die Gänge des Maulwurfs fließen. Diese schmeckt dem Maulwurf gar nicht und er wird nicht so schnell an diese Stelle zurückkehren. Sie erreichen die Gänge am besten mittig eines aufgeworfenen Maulwurfhügels.
  • Dieselbe Wirkung zeigt diese Methode auch, wenn man Fischköpfe statt der Buttermilch nimmt. Allerdings ist dies auch etwas geruchsintensiver und kann wiederum andere ungebetene Gäste herbeirufen.
  • Kochen Sie einen Sud aus Holunderblüten, lassen Sie diesen drei Tage lang gären und füllen ihn dann auf die Hügel und in die Gänge. Maulwürfe verabscheuen diesen Geruch.
  • Haben Sie Haustiere? Prima, denn Hunde- und Katzenausscheidungen sind für empfindliche Maulwurfsnasen sehr unangenehm. Gleiches gilt für Menschenhaar. Nehmen Sie nach dem nächsten Friseurbesuch die Überreste mit und legen sie in die Gänge.
  • Die Tiere haben ein sehr empfindliches Gehör. Wenn Sie Krach machen, beispielsweise durch Umherspringen auf dem Rasen oder das Klopfen an Eisenstangen, die Sie in den Boden gesteckt haben, wird den Gartenbewohner vertreiben. Pferdebesitzer sind hier im Vorteil, denn das Trampeln dieser großen Vierbeiner verschreckt Maulwürfe zuverlässig.
  • Auch die Flaschenmethode macht dem Gehör des Maulwurfs zu schaffen. Vergraben Sie leere Flaschen am besten in einen Gang und lassen Sie den Hals ca. zehn Zentimeter über die Erde ragen. Der Wind erzeugt nun Geräusche, die den Maulwurf abschrecken.
Stellen Sie sich aber darauf ein, dass Vieles auch keine Wirkung zeigen wird, und sehen Sie davon ab, beim Vergrämen über die Stränge zu schlagen.

Schnecken

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Schnecken im Garten sind zunächst nicht tragisch, sorgen sie, solange sie nicht überhandnehmen, doch auch für Ordnung. Manche Schnecken, vor allem manche Nacktschnecken, machen aber auch vor Ihrem Gemüsebeet nicht Halt und gefährden somit Ihre kleine Ernte. Ein übermäßiger Schneckenbefall ist dementsprechend schnell zu erkennen: Insbesondere bei feuchtem Wetter wimmelt es in Ihrem Garten von Schnecken und Sie können Fraßschäden an Ihren Pflanzen ausmachen.

Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Viele Bekämpfungsmittel gegen Schnecken sind grausam oder weisen Nachteile auf, die schwer zu akzeptieren sind. Wer zum Beispiel entsprechendes Schneckenkorn ausbringt, setzt Chemie ein und kann nicht verhindern, dass auch geschützte Schneckenarten eliminiert werden. Letzteres gilt auch für die klassische Bierfalle, die zudem auch Tiere aus weiter Entfernung erst in Ihren Garten locken kann. Am natürlichsten erscheint es somit noch, die natürlichen Fressfeinde der Schnecken im heimischen Garten zu fördern, Gemüsebeete mit Schneckenzäunen zu sichern, die Tiere regelmäßig abzusammeln oder gar bewusst Tiere wie Laufenten zu halten, die gegen die Schnecken vorgehen.

Weitere Tipps gegen Schnecken:
  • Verteilen Sie um die Pflanzen, die Sie schützen wollen, spitze Gegenstände wie zerbrochene Eierschalen oder Muscheln. Schnecken meiden diese Oberflächen, da sie ihnen beim Hinüberkriechen Schmerzen bereiten.
  • Den gleichen Effekt haben grobe Sägespäne, Steinmehl oder Kieselsteine. Letztere lassen sich unter Umständen als Deko-Element zusätzlich noch schön in Szene setzen.
  • Bitte vermeiden Sie es, den Schnecken mittels Salz den Kampf anzusagen. Das Salz schädigt den Boden und verringert die Fruchtbarkeit der Erde enorm. Beim direkten Kontakt der Schnecken mit Salz lösen diese sich auf. Das bereitet den Tieren unnötig Schmerz und sollte deswegen von vornherein ausgeschlossen werden – egal wie lästig Ihnen die Tiere sind.
Vorbeugung: Neben der Förderung von Fressfeinden können Sie noch mehr tun, um einer Schneckenplage im Garten vorzubeugen. Sinnvoll ist es zum Beispiel, primär solche Pflanzen für den eigenen Garten auszuwählen, die nicht zu den Lieblingsspeisen der Schnecken zählen. Unter Schnecken beliebte Pflanzen sind nämlich wahre Magnete für die Tiere und sind sie erst einmal in Ihren Garten vorgedrungen, machen sie oft auch nicht Halt vor den weniger verführerischen Speisen. Lassen Sie sich von Ihrem Gärtner beraten!

Pflanzen, die Schnecken nicht mögen:
  • Stark riechende Kräuter, z.B. Lavendel, Kapuzinerkresse, Thymian oder Rosmarin
  • Farne und Gräser
  • Pflanzen mit dicken und ledrigen Blättern, z.B. Fetthenne, Hauswurz oder Wolfsmilch
  • Pflanzen mit flaumigen Blättern, z.B. Geranien, Nelken oder Storchenschnabel
  • Giftige Pflanzen, z.B. Fingerhut, Eisenhut, Maiglöckchen, Pfingstrose (Achtung bei Kindern oder Haustierhaltung im Haushalt)
  • Rotlaubiger Salat
tipp
Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Bekämpfungsstrategie möglichst darauf, dass Sie keine Schnecken unnötigerweise töten müssen, keine anderen Tiere oder geschützte Schneckenarten in Mitleidenschaft ziehen und nicht unnötigerweise Chemie einsetzen.

Eichenprozessionsspinner

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Der Eichenprozessionsspinner ist ein Schmetterling, der allerdings ein unscheinbares bräunlich-graues Gewand trägt. Weniger unscheinbar und auch das eigentliche Problem sind die Raupen dieses Schmetterlings. Sie weisen ab einem gewissen Entwicklungsstadium am Rücken eine dunkle Linie und an den Seiten hellere Partien auf. Durch ihren unbändigen Appetit schädigen sie Bäume – vor allem Eichen –, wie der Name des Schmetterlings bereits andeutet.

Viel schlimmer ist allerdings, dass die Raupen durch ihre sogenannten Brennhaare, welche sich im Laufe der Larvenstadien ausbilden, zu einer Gefahr für den Menschen werden. Bei Kontakt zu diesen Haaren können Menschen mitunter auch heftig allergisch reagieren. Da die Haare sich auch durch den Wind weit verbreiten können, ist noch nicht einmal ein direkter Kontakt zu den Raupen notwendig, um gesundheitliche Schäden zu erleiden. Erkennbar ist der Befall eines Baumes mit dem Eichenprozessionsspinner durch die Raupen selbst, durch ihre Gespinstnester sowie durch Fraßschäden an den Bäumen.

Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Aufgrund der gefährlichen Haare der Raupen ist es nicht möglich, in Eigenregie sicher gegen den Eichenprozessionsspinner vorzugehen. Hier müssen Fachleute ans Werk. Seien Sie sich auch bewusst, dass Sie eine Verantwortung dafür tragen, dass von Nestern des Eichenprozessionsspinners keine Gefahren für andere Menschen ausgehen. Diese Verpflichtung geht mitunter über einen reinen moralischen Level hinaus: Die Stadt Schwerin gibt in einer online veröffentlichten Pressemitteilung aus dem Jahr 2013 etwa bekannt, dass Grundstückseigentümer verpflichtet sind, Eichen auf ihrem Grundstück auf einen Befall hin zu kontrollieren und fordert zudem auf, den Befall zu melden und Bekämpfungsmaßnahmen sowie gegebenenfalls Absicherungen zu veranlassen. Erkundigen Sie sich also auch bei Ihrer Gemeinde, wie es um Ihre Pflichten bestellt ist, wenn Sie im eigenen Garten ein Nest des Eichenprozessionsspinners vorfinden sollten. Informationen, wie Sie sich selbst vor den Raupen schützen können, die natürlich auch in Wäldern, Parks, an Autobahnraststätten und vielen anderen Orten heimisch sein können, hält unter anderem auch eine Meldung zum Thema Eichenprozessionsspinner der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2013 sowie ein Merkblatt der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft bereit.

Asiatischer Laubholzbockkäfer

Eigentlich ist der Asiatische Laubholzbockkäfer, dies verdeutlicht schon sein Name, ursprünglich in Deutschland nicht heimisch. Globalisierung macht offenbar aber auch vor Käfern nicht halt und hat dazu geführt, dass der Asiatische Laubholzbockkäfer auch hierzulande manchmal sein Unwesen treibt. Und dies ist alles andere als lustig: Die Larven fressen sich in das Holz und die befallenen Bäume müssen in der Regel über kurz oder lang sterben.

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Das Schadenspotenzial, das vom Asiatischen Laubholzbockkäfer ausgeht, ist eine ernst zu nehmende Bedrohung – nicht nur für Privatpersonen, die um ihren Baumbestand im Garten bangen, sondern selbstverständlich auch für die Forstwirtschaft. Dementsprechend alarmiert sind auch die Behörden: Unweit der bayerischen Landeshauptstadt München – in Feldkirchen – mussten schon komplette Wäldchen gerodet werden, um dem Käfer hoffentlich Einhalt zu gebieten. Auch in einem Nachbarort wurde der Käfer aber bereits entdeckt – mehr Informationen hierzu hält ein online auf sueddeutsche.de erschienener Artikel parat. Gartenbesitzer – vor allem in Risikogebieten – sollten also prüfen, ob ihre Bäume von diesem Schädling befallen sind. Erkennen lässt sich ein solcher Befall vor allem durch die Käfer selbst sowie durch ihre Bohrlöcher und entsprechende Späne. Holen Sie weitere Informationen bei Ihrer Gemeinde ein.

Bekämpfung und Vorbeugung: Das Traurige ist, dass Bäume, die vom Asiatischen Laubholzbockkäfer befallen wurden, zu vernichten sind, damit es nicht zu einer Ausbreitung des Schädlings kommt. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft informiert auf ihren Internetseiten zudem darüber, dass die betroffenen Bäume gehäckselt und die Überreste verbrannt werden. Sie weist zudem ausdrücklich darauf hin, dass der Asiatische Laubholzbockkäfer meldepflichtig ist. Es ist somit anzunehmen, dass Sie den Befall erst melden müssen und dann entsprechende Maßnahmen einzuleiten sind, damit die Verbreitung des Käfers auch dokumentiert werden kann. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde! Sie sollten die Bedrohung durch den Käfer dementsprechend ernst nehmen und – auch wenn Sie in keinem Risikogebiet leben – ein offenes Auge dafür behalten, was in Ihrer Umgebung kreucht und fleucht, um schlimme Schäden für die Umwelt zu vermeiden.

Obstmaden

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Ist die Rede von Obstmaden, sind in der Regel die Larven des Apfelwicklers gemeint. Bei diesem Tier handelt es sich um einen Schmetterling, besser gesagt um einen Nachtfalter. Die Larven kommen dem Menschen oft zuvor und tun das, was wir auch gerne täten: Sie lassen sich unterschiedlichstes Obst schmecken. Erkennen können Sie einen Befall Ihrer Obstbäume mit Obstmaden unter anderem daran, dass der Baum auffällig viele Früchte verliert und einzelne von Ihnen geerntete Früchte beim Zerteilen den Blick auf die Schädlinge, ihre Bohrlöcher und sonstigen Hinterlassenschaften preisgeben.

Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Zunächst erscheint es sinnvoll, Fallobst sowie betroffenes noch am Baum befindliches Obst zu entfernen, um dem Apfelwickler sein Büfett zu vermiesen. Dies alleine reicht allerdings oft nicht aus. Die Bandbreite von Mitteln gegen Obstmaden ist enorm: Sie reicht von der bewussten Förderung von Fressfeinden über den Einsatz von Pheromonfallen bis hin zur chemischen Keule, um nur einige Beispiele zu nennen. Nicht alles, was möglich ist, ist aber im Hobbygarten erlaubt. Auf jeden Fall sollten Sie versuchen, den Obstmaden mit natürlichen Mitteln beizukommen. Eine detaillierte Darstellung vieler Mittel gegen Obstmaden finden Sie auf dem Portal gartendialog.de in einem Artikel zum Thema Apfelwickler.

Vorbeugung: Neben dem Absammeln von bereits befallenem Obst können Sie auch schon früher gegen Obstmaden präventiv zu Felde ziehen. Sammeln Sie die Maden bereits zu Beginn des Jahres bis in den Frühling hinein ab. Dabei achten Sie am besten auch auf den Winterunterschlupf der Maden, die Baumrinde, welche Sie abbürsten können, um die Maden zu entfernen und anschließend aufzusammeln. Zudem fallen die Maden im Winter und Frühjahr wie Fallobst von den Bäumen, wenn Sie die Gewächse ein wenig schütteln. Auch hier gilt aber: Aufsammeln ist Pflicht, damit die Maden nicht doch wieder zu „ihrem“ Baum zurückkehren.

Wühlmäuse

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Die Wühlmaus sorgt bei passionierten (Hobby-) Gärtnern oftmals für genauso viel Unmut wie der Maulwurf. Sie übertrifft ihren Kollegen sogar noch: Die Wühlmaus buddelt sich durch den Garten, wirft flache Erdhaufen auf, und da dies alles sehr anstrengend ist, muss sie sich auch ausgiebig satt essen – gerne an den Wurzeln der Pflanzen, die eigentlich unseren Garten verschönern sollen. Auch Wühlmäuse können Krankheiten übertragen, sodass Sie sich am besten auch bei einer „Jagd“ auf diese Schädlinge entsprechend schützen.

Erste Schritte zur Bekämpfung und Vorbeugung: Bevor Sie zu drastischen Maßnahmen greifen, sollten Sie sichergehen, dass wirklich die Wühlmaus und nicht etwa der geschützte Maulwurf ihr Unwesen in Ihrem Garten treibt. Selbst wenn dieses eindeutig geklärt ist – zum Beispiel durch eine Analyse der Erdhaufen –, empfiehlt es sich, erst einmal auf Vergrämungs- und oder Schutzstrategien zu setzen. Letztere können auch eine vorbeugende Wirkung besitzen. Wie Maulwürfe zeigen sich auch Wühlmäuse geräuschempfindlich und lassen sich mit einigem Tamtam eventuell einfach so aus dem Garten vertreiben. Präventiver Schutz der Pflanzen lässt sich zudem erreichen, indem Sie alle neuen Pflanzen vor dem Einpflanzen in Drahtkörbe geben. Eventuell geht auch Ihre Hauskatze im Garten auf Wühlmausjagd. Dies ist allerdings nicht uneingeschränkt empfehlenswert, manche Vogelliebhaber sind nämlich der Meinung, Katzen sollten Halsbänder mit einem Glöckchen tragen, um ihnen nicht die Jagd auf Vögel und andere im Garten willkommene Tiere zu ermöglichen. Ein solches Glöckchen wäre mit Sicherheit allerdings auch bei der Wühlmausjagd hinderlich und das entsprechende Halsband kann auch zu einer Gefahr für die Katze werden. Weitere Tipps zur Vorbeugung und Beseitigung von Wühlmäusen finden Sie auf den Internetseiten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Wer der Meinung ist, schwere Geschütze gegen Wühlmäuse auffahren zu müssen, sollte den Kontakt zu einem professionellen Schädlingsbekämpfer suchen und sich beraten und gegebenenfalls helfen lassen.

Blattläuse

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Blattläuse sind allseits bekannte Schädlinge, die sich immer wieder in Gärten antreffen lassen. Als Schädlinge gelten Sie in erster Linie aus zweierlei Gründen. Zum einen zapfen die kleinen Tiere Pflanzen an und können sie so bedeutend schwächen. Zum anderen ist es auch möglich, dass Blattläuse Viren übertragen, welche den befallenen Pflanzen schaden. Auch weitere Folgeschäden durch Blattläuse sind möglich. Erkennbar ist der Befall von Pflanzen mit Blattläusen vor allem durch die klebrigen Ausscheidungen der Tiere sowie durch die Läuse selbst, die sich allerdings oft raffiniert auf der Unterseite von Blättern verstecken. Sie sollten Ihre Gartenpflanzen also des Öfteren genauer unter die Lupe nehmen, um einen Blattlausbefall schnell zu identifizieren und bei Bedarf gegen diesen vorgehen zu können.

Erste Schritte zur Bekämpfung bzw. Beseitigung: Es ist möglich, mit Chemie Blattläuse loszuwerden. Wünschenswert ist aber natürlich vor allem eine Entfernung ohne den Einsatz fragwürdiger Mittel. Versuchen Sie also am besten, den kleinen Tierchen erst einmal mit klassischen Hausmittelchen zu Leibe zurücken. Manche Hobbygärtner schwören darauf, befallene Pflanzen mit einem Wasser-Spülmittel-Gemisch einzusprühen. Manchmal tut es auch schon Wasser allein: Spritzen Sie die Pflanzen dann einfach mit einem stärkeren Strahl ab. Ergänzen können Sie diese beiden Behandlungen gegebenenfalls damit, einzelne Pflanzenteile, die stark befallen sind, abzuschneiden, soweit dies der Pflanze nicht noch mehr schadet. Noch schonender, aber auch aufwendiger ist das manuelle Abstreifen der Blattlausansammlungen.

Vorbeugung: Es ist zu begrüßen, wenn Sie gegen Blattläuse ohne Chemie vorgehen. Würden Sie dieses tun, würden Sie eventuell auch die vielen Fressfeinde der Blattläuse schädigen. Verlassen Sie sich auf diese auch zur Vorbeugung von Blattläusen, indem Sie nicht zu stark regulierend in das biologische Gefüge in Ihrem Garten eingreifen. Ganz im Gegenteil können Sie auch viel dafür tun, dass sich Fressfeinde wie etwa Marienkäfer, Ohrenwürmer, Schlupfwespen oder Florfliegen wohl in Ihrem Garten fühlen. Lassen Sie sich von Ihrem Gärtner beraten!

Wespen

Anzeichen und mögliche Folgen eines Befalls: Eigentlich sind Wespen keine Schädlinge. Zudem ist Wespe nicht gleich Wespe. Dennoch gibt es mitunter Konfliktpotenzial zwischen Wespe und Mensch. Können wir keine Minute mehr auf der Terrasse sitzen, ohne dass eine oder gleich mehrere Wespen sich an unserem Kuchen oder anderen Speisen vergreifen, endet die Toleranz oft schnell. Zu erkennen ist ein übermäßiges Wespenaufkommen also rasch. Auch die Nester dieser Insekten lassen sich oft erkennen. Kommen Wespen in Ihrem Garten im Übermaß vor oder dringen sie sogar zum Teil in Ihr Haus ein, ist zumindest theoretisch das Risiko erhöht, dass es auch einmal zu einem Wespenstich kommt. Dies ist vor allem für Allergiker eine Bedrohung. Gefährlich ist zudem das „Verschlucken“ der Tiere, wenn diese sich in einem Getränk oder auf einem Stück Kuchen niedergelassen haben, und wir das Lebensmittel unachtsam verzehren. Vor allem Kindern kann so etwas schnell passieren. Ein Stich im Rachen oder am Hals kann zu Atemnot führen. Suchen Sie sofort einen Arzt auf!

Erste Schritte zur Beseitigung und Vorbeugung: Plagen Sie Wespen nur vereinzelt ab und an, gilt es, Ruhe zu bewahren: Schlagen Sie nicht nach den Insekten. Sie könnten sich angegriffen fühlen und gerade dann zustechen. Verzichten Sie gegebenenfalls darauf, draußen zu essen, um die Tiere nicht unnötig anzulocken. Einzelne Wespen im Haus sollten Sie vorsichtig fangen und wieder in die Freiheit entlassen. Allergiker überlassen diese Aufgabe lieber anderen Personen. Geht von einem Wespennest in Ihrem Garten eine Bedrohung aus, besteht manchmal und unter bestimmten Bedingungen und Vorbereitungen die Option, das Nest durch Fachleute umsiedeln zu lassen. Holen Sie Informationen dazu ein, inwiefern hierfür eine Genehmigung notwendig ist. Soweit es möglich ist, sollten Sie ein Nest allerdings tolerieren. Halten Sie in diesem Fall möglichst Abstand zu diesem. Zahlreiche Tipps zum Umgang mit Wespen finden Sie auf den Internetseiten des Naturschutzbundes Deutschland e. V. (NABU).

Zuverlässig vermeiden, dass sich Wespen in Ihrem Garten wohlfühlen, können und sollten Sie nicht. Auch im Sinne des Artenschutzes bezieht sich eine Prävention in Sachen Wespen also primär auf eine Prävention in Bezug auf die Stiche. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz gibt auf seinen Websites an, dass Wespennester durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind und Hornissen durch dieses Gesetz sogar einen besonderen Schutz genießen. Achten Sie diesen Schutz und werden Sie nicht eigenmächtig tätig, sondern suchen Sie in dringenden Fällen Hilfe bei Experten und Behörden.