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Ratgeber

Sicher und geborgen

Wie Sie Ihre Wohnung sinnvoll für Ihren
Nachwuchs gestalten.

Inhaltsverzeichnis


1. Einführung: Familienzuwachs kündigt sich an

Die Geburt eines Kindes ist für alle Eltern ein unvergessliches Ereignis, nach dem nichts mehr ist wie zuvor. Die Freude über den Nachwuchs ist unbändig, allerdings verändern sich auch Tagesabläufe und manche schlaflose Nacht gehört einfach dazu. Es gilt also, gut vorbereitet zu sein, damit nicht auch noch vermeidbare Störfaktoren die sensible Phase des Zusammenwachsens einer neuen Familie behelligen. Erwarten auch Sie in nächster Zeit Nachwuchs, sind Sie gut beraten, ebenfalls Ihre Wohnsituation zu überdenken. Die Basis für ein harmonisches Familienleben ist in erster Linie ausreichend Platz. Nur wenn Ihr Wohnraum aber auch sicher und kindgerecht eingerichtet ist, können Sie beruhigt die gemeinsame Zeit mit Ihrem Kind in Ihrem Zuhause in vollen Zügen genießen.
An was dabei im Wesentlichsten zu denken ist, und wie sich die Ansprüche an einen kindgerechten Wohnraum mit dem Alter Ihres Kindes verändern, verrät dieser Ratgeber. Bitte beachten Sie, dass aufgrund der zahlreichen Anforderungen, die sich an einen kindgerechten und sicheren Wohnraum stellen lassen, dieser Ratgeber allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann.

1a. Möbel für das Kinderzimmer

Das Kinderzimmer ist das Herzstück eines Zuhauses, in dem sich Ihr Nachwuchs rund um wohl und geborgen fühlt. Doch welche Kinderzimmermöbel sind wirklich wichtig und welche eher verzichtbar oder gar risikoreich? Klassische Möbelensembles für das Zimmer eines Babys bestehen aus Wickelkommode, Wiege (für die ersten Lebensmonate) bzw. Gitterbettchen und Kleiderschrank. Hinzu kommen mitunter dekorative Kleinmöbel bzw. solche, die für Ordnung sorgen – etwa Regale oder Kisten für Stofftiere und Co. Bei allen Möbeln, die Sie für das Zimmer Ihres Babys anschaffen, sollten Sie auf Sicherheit und Funktionalität achten.

Wichtige Sicherheitsmerkmale von Kinderzimmermöbeln sind unter anderem:
  • möglichst hohe Seitenschutzränder und eine hohe Stabilität und Standsicherheit der Wickelkommode,
  • Stabilität und Standsicherheit auch bei allen übrigen Kinderzimmermöbeln,
  • geeigneter Abstand der Stäbe eines Gitterbetts zum Schutz vor Einklemmen,
  • keine Spalten zwischen Bettrahmen und Matratze,
  • abgerundete Ecken aller Möbel oder Schutzkappen an den Ecken,
  • ebene, gut zu reinigende Oberflächen aller Möbel,
  • Sicherheitssperren für Möbeltüren und Schubladen,
  • Auszugssicherungen für Schubladen,
  • geeignete und verlässliche Befestigungen der Möbel an der Wand,
  • das Vorhandensein aussagekräftiger Prüfsiegel
  • sowie Schadstofffreiheit.
Weitere Hinweise dazu, wie ein Kinderzimmer sicher einzurichten ist, hält die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. im Internet bereit.
Sicherheits-Check-up: Alles bereit für den Nachwuchs? Haben Sie ein Möbelensemble für das Kinderzimmer erworben, führen Sie am besten nach dem Aufstellen und Befestigen der Möbel einen ersten Basis-Sicherheits-Check durch. Dabei untersuchen Sie alle Möbel auf ablösbare Kleinteile (Gefahr des Verschluckens), auf spitze herausragende Gegenstände (Schrauben und Co.) sowie auf ihre Standfestigkeit. Diesen Check wiederholen Sie idealerweise zukünftig in regelmäßigen Abständen – schließlich können im Laufe der Zeit Beschädigungen der Möbel auftreten. Ziehen Sie zur Sicherheit Schrauben regelmäßig nach.

Welche Möbel sind im Kinderzimmer verzichtbar bzw. ein zusätzliches Risiko? Im Grunde sind alle Möbel im Kinderzimmer verzichtbar, die keine direkte Funktion für das Kind bzw. für die Versorgung des Kindes durch Sie erfüllen. Weniger ist in einem Kinderzimmer oft mehr: Freier Platz ist wünschenswert, da sich so mehr Raum für das Krabbeln und Spielen bietet, ohne dass von zu dicht stehenden Möbeln Verletzungsgefahren ausgehen. Außerdem lassen sich bei weniger Möbeln die erforderlichen Sicherheitsabstände zueinander oft besser berücksichtigen. Keinesfalls sollten Sie das Kinderzimmer als Abstellplatz für Möbel auswählen, die Sie selbst für Ihre Zimmer bereits ausrangiert haben: Die hierdurch entstehende Enge sowie der eventuell fragliche Zustand solcher Möbel kann neue Gefahren entstehen lassen. Auch verzichtbar sind in Kinderzimmern für jüngere Kinder mobile Möbel, wie etwa Hocker und Co., die sich leicht verschieben und als Klettermöglichkeiten nutzen lassen.

Wie verändert sich der Möbelbedarf im Kinderzimmer im Laufe der Zeit? Für ein Baby mögen die Wickelkommode, das Bett und ein Schrank die wichtigsten Möbel sein. Ältere Kinder benötigen hingegen oft eine umfangreichere Ausstattung. Spätestens zur Einschulung ist die Anschaffung eines Schreibtisches sinnvoll. Zudem wird im Laufe der Zeit oft mehr Stauraum für Kleidung und Spielzeuge notwendig sowie mitunter auch der Erwerb von spezielleren Möbeln. Letzteres ist etwa dann der Fall, wenn Sie Ihrem älteren Kind einen eigenen Fernseher, der sicher stehen muss, zur Verfügung stellen möchten.

1b. Sinnvolle Kinderzimmergestaltung

Kindgerechte Wohnraumgestaltung endet nicht bei der Auswahl sicherer Möbel. Selbstverständlich sollte ein Kinderzimmer auch in Hinblick auf die Ästhetik kindgerecht eingerichtet sein: Oft geht es dabei bunt und fröhlich zu. Bevor Sie sich über dekorative Elemente Gedanken machen, sollten Sie sich allerdings im ersten Schritt der durchdachten Positionierung der Kinderzimmermöbel widmen.

Wie lassen sich die Möbel im Kinderzimmer sinnvoll positionieren?
Bei einigen Möbeln ist die Position im Kinderzimmer wichtig. Beim Standort des Bettes und des Schreibtisches sowie bei der Einrichtung der Spielecke kann etwa der Lichteinfall eine Rolle spielen: Schreibtische und Spielecken sollten gut ausgeleuchtet sein, das Kinderbettchen hingegen sollte sicherlich nicht in der prallen Sonne oder direkt an der Heizung stehen. Wickelkommoden dürfen grundsätzlich nicht derart nah an Gefahrenquellen wie Steckdosen (immer mit Steckdosenschutz ausstatten!) platziert sein, dass Kinderhände aus Versehen damit in Berührung kommen könnten. Auch alles, an dem sich Kinder hochziehen können, sollte sich nicht in der Nähe von Bettchen und Wickelkommode befinden. Grundsätzlich zu vermeiden ist zudem die Nähe von Kommoden und Ähnlichem zum Fenster: Viele Möbel lassen sich von Kleinkindern als Klettermöglichkeiten nutzen. Toll ist es, wenn Sie das Kinderzimmer in unterschiedliche Zonen aufteilen: So weiß ihr Kind zum Beispiel, dass im Schlafbereich Entspannung und im Spielbereich Spannung wartet. Zahlreiche weitere Faktoren können Einfluss darauf nehmen, wie Sie die Kinderzimmermöbel positionieren: Fangen Sie früh an zu planen, um möglichst viele Aspekte zu berücksichtigen! Spezielle Kindermöbel haben oft eine Lieferzeit von mehreren Monaten.
Klare Strukturen oder kreativitätsförderndes Durcheinander?
Es ist ein Streit, den auch Erwachsene gerne untereinander ausfechten: Manche sind der festen Überzeugung, klare Strukturen und eine absolute Ordnung ermöglichen klares Denken und gutes Lernen – nicht unwichtig, wenn Ihr Kind ins schulpflichtige Alter kommt. Andere Eltern stehen einem gewissen Chaos im Kinderzimmer – solange die grundsätzliche Sicherheit gewahrt bleibt – toleranter gegenüber. Am besten finden Sie einen gesunden Mittelweg, der keine zusätzlichen Gefahrenherde aufkommen lässt, und den Sie harmonisch mit Ihrem Kind bestreiten können. Lassen Sie vor diesem Hintergrund auch Ihre älteren Kinder einmal in Sachen Zimmergestaltung experimentieren: Möbel im fortgeschrittenen Alter umzustellen und somit das eigene Zimmer ein wenig selbst zu gestalten, fördert mit Sicherheit Planungsgeschick und Kreativität Ihres Kindes.

1c. Bodenbeläge und Farben



Geht es um Bodenbeläge für das Kinderzimmer, sind im Idealfall mindestens fünf Zielsetzungen zu erfüllen. Diese beziehen sich auf:
  • die Schadstofffreiheit des Bodenbelages,
  • einen möglichst guten Schutz des Kindes bei Stürzen
  • die Pflegeleichtigkeit des Bodenbelages,
  • die Rutschfestigkeit des Bodenbelages,
  • sowie auf eine kindgerechte Aufmachung.
Keine Kompromisse sollten Sie in Sachen Schadstofffreiheit eingehen – lassen Sie sich hier am besten ausführlich beraten und achten Sie auf Gütesiegel. Eine Auflistung gängiger Siegel, die beim Teppichkauf eine Rolle spielen, finden Sie zum Beispiel in einem 2007 erschienenen Test von Teppichböden der Stiftung Warentest. Bei anderen Bodenbelägen sind gegebenenfalls andere Prüfsiegel zu berücksichtigen, zum Beispiel der Blaue Engel.

Guter Schutz bei Stürzen und Pflegeleichtigkeit – vereinbare Wünsche?
Nicht ganz leicht ist es, durch einen Bodenbelag sowohl einen guten Schutz bei kleinen Stürzen als auch Pflegeleichtigkeit zu erreichen. Ein festverlegter Teppich (Ausdünstungen durch Kleber, Schaumrücken etc. bitte vermeiden) fängt kleine Stolperer zwar besser ab, im Kinderzimmer kippt aber auch gerne einmal etwas um, sodass Flecken mitunter unvermeidbar sind. Dies gilt sicherlich im besonderen Maße, wenn Sie einen sehr hellen einfarbigen Teppich wählen. Hartböden sind leichter zu reinigen, bieten oft aber weniger Schutz. Ein Kompromiss kann je nach Geschmack ein Kork-Boden sein. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) informiert auf seinen Internetseiten in Rahmen eines Artikels zum Thema schadstofffreie Bodenbeläge, dass bei Kork-Böden auf das Gütesiegel des Deutschen Kork-Verbandes zu achten ist. Für einen Korkboden im Kinderzimmer spricht vor allem, dass dieser Untergrund relativ weich, warm und dämmend ist.
Hartböden: Die Vorteile von Parkett und Laminat
Warum Korkböden im Kinderzimmer eine gute Wahl sind, wurde zuvor bereits beschrieben. Doch wie sieht es mit Laminat- und Parkettböden aus? Scheiden diese komplett aus, da sie weniger gut als Kork und Teppich Stürze auffangen? Dies lässt sich sicherlich so nicht behaupten – vorausgesetzt, Eltern wissen, wie sie auch diese Böden kindgerecht gestalten können, und achten auch bei diesen Bodenbelägen auf Schadstofffreiheit. Parkett und Laminat weisen im Kinderzimmer Vorteile auf, die über die Pflegeleichtigkeit noch hinaus gehen. So ist es zum Beispiel sehr aufwendig, einen festverlegten Teppichboden, der im Kinderzimmer einer besonderen Beanspruchung ausgesetzt ist, auszuwechseln. Setzen Sie aber beispielsweise auf Parkett, können Sie den Boden hingegen in späteren Jahren aufmöbeln, ohne ihn komplett entfernen zu müssen. „Abschleifen“ ist hier das Zauberwort. Bei groben Kratzern ist der Austausch einzelner Dielen möglich – praktikabel ist dieser aber wohl nur dann, wenn sich die entsprechende Diele am Rand des Raumes befindet. Sollte dies nicht der Fall sein, lässt sich Laminat aber auch mit vielen kleinen Tricks wieder aufhübschen – etwa mit Hilfe von speziellen Reparaturpasten, die Kratzern und Macken im Handumdrehen die Auffälligkeit nehmen. Hinzu kommt, dass sich Laminat- und Parkettböden gestalterisch sehr flexibel an das Alter Ihres Kindes anpassen lassen. Ist Ihr Kind jung, können Sie die Böden mit bunten Spielteppichen ausstatten. Dies sorgt für Unterhaltung, für einen warmen Untergrund beim Spielen auf dem Boden und zumindest teilweise auch für den gewünschten Schutz bei Stürzen. Zudem lassen sich Spielteppiche flexibel austauschen, wenn sie einmal nicht mehr zu reinigen sind. Damit sie aber kein zusätzliches Risiko entstehen lassen, beachten Sie bitte die Tipps zu Spielteppichen weiter unten. Kommt Ihr Kind ins Teenie-Alter, verleihen moderne Teppiche in den Lieblingsfarben Ihres Kindes dem Jungendzimmer ein neues Outfit. Sie können dabei auf einen großen oder mehrere kleine Teppiche setzen, um das gewünschte gestalterische Ziel zu erreichen. Immer gut macht sich ein kuscheliger Teppich direkt vor dem Bett, damit beim morgendlichen Aufstehen – dies fällt Teenies ohnehin schwer genug – keine kalten Füße drohen.

Alles gut verlegt und kindgerecht gestaltet?
Grundsätzlich sollten Sie bei allen Bodenbelägen auf eine sorgfältige Verlegung achten, damit keine Kanten, Verschraubungen oder Ähnliches zurückbleiben, von denen für Ihr Kind eine Verletzungsgefahr ausgehen könnte. Eine kindgerechte Bodengestaltung lässt sich – wie schon oben erwähnt – auch durch den Einsatz von Spielteppichen erzielen, die Sie einfach auf den eigentlichen Bodengrund legen. Auch hier sollten Sie auf Schadstofffreiheit achten. Zudem ist es sinnvoll, Spielteppiche mit Prägerücken oder Anti-Rutsch-Unterlage zu wählen, um die Rutschgefahr zu minimieren.

Wandfarben – Bleiben Sie Ihren Ansprüchen treu!
In Sachen Wandfarben kommt ebenfalls der Schadstofffreiheit eine wichtige Rolle zu. Lassen Sie sich im Baumarkt oder von Ihrem Maler beraten. Wählen Sie schadstofffreie Farben, müssen Sie nicht auf eine kindgerechte farbliche Gestaltung der Wände verzichten. Fröhlichkeit und zugleich nicht allzu viel Unruhe können Sie zum Beispiel durch den Einsatz von Pastelltönen erzeugen.

1d. Spielzeug und Dekoration

Ein Kinderzimmer ohne Spielzeug? Undenkbar! Zwar können Sie es mit Sicherheit nicht vermeiden, dass sich Ihr Kind auch einmal an einem Spielzeug stößt oder sich anderweitig hiermit einen kleinen Kratzer zufügt. Mit ein paar überlegten Vorkehrungen können Sie aber viele schlimmere Verletzungen vermeiden. Die Vorarbeit beginnt dabei schon bei der Auswahl des Spielzeuges:
  • Achten Sie auf das Vorhandensein von Herstellerhinweisen und beachten Sie die Altersempfehlungen. Stellen Sie Ihrem Nachwuchs nur altersgerechtes Spielzeug zur Verfügung.
  • Prüfen Sie, ob das Spielzeug keine Kleinteile aufweist, die Ihr noch junges Kind einatmen oder verschlucken könnte.
  • Untersuchen Sie das Spielzeug regelmäßig auf Beschädigungen und entsorgen Sie Spielzeug, das zum Beispiel durch Brüche scharfe Kanten aufweist oder anderweitig eine Verletzungsgefahr darstellt.
  • In einem Spielzeugtest der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2011 erhielt von 40 getesteten Spielzeugen jedes sechste die Note mangelhaft. Achten Sie daher unbedingt auf Prüfsiegel wie das GS-Zeichen und berücksichtigen Sie auch die weiteren Tipps der Warentester in dem benannten Artikel und in aktuelleren Tests.
Wie lässt sich Spielzeug sicher aufbewahren?
Nicht nur, um Ihrem Kind einen Sinn für Ordnung zu vermitteln, ist Spielzeug bei Nichtbenutzung sicher zuverwahren. Wild auf dem Fußboden verteiltes Spielzeug ist eine sehr tückische Stolperfalle – auch für Sie! Kisten und Schränke bieten sich im Kinderzimmer zur Verwahrung von Spielzeug an. Im Gegensatz zu offenen Regalen besteht hier weniger die Gefahr, dass Ihr noch junges Kind einzelne Gegenstände aus höher gelegenen Fächern zieht und sich dabei verletzt. Spielzeugboxen sollten standfest sein und aus einem Material bestehen, das nicht zu schnell bricht. Truhen mit schwerem Deckel sind in einem Kinderzimmer für Babys und Kleinkinder zu vermeiden: Es besteht die Gefahr, dass Ihr Kind in die Truhe hineinklettert, den Deckel schließt, sich aber alleine nicht mehr befreien kann oder sich die Finger klemmt.

Dekoration: Nur schön oder auch gefährlich?
Selbstverständlich sollte auch ein Kinderzimmer hübsch dekoriert sein. Ist Ihr Kind aber noch klein, sollten Sie auch in diesem Bereich bedacht vorgehen. Verglaste Bilderrahmen können zum Beispiel bei einer wilden Kissenschlacht von der Wand fallen und in unzählige Scherben zerspringen. Kordeln an Gardinen oder an anderen Einrichtungsgegenständen sind schon für Babys eine Gefahr, aber auch für ältere Kinder, die beim Cowboy-und-Indianer-Spielen auf die Idee kommen könnten, gefährliche „Fesselspielchen“ durchzuführen. Unzählige weitere Beispiele sind denkbar: Haben Sie ein offenes Auge für solche, oft auch versteckten Gefahren.

2. Kindersichere Gestaltung des Wohnraumes

Ohne Frage ist es toll, wenn Sie Ihrem Kind ein eigenes Kinderzimmer bieten können. Selbstverständlich ist das neue Familienmitglied zu Beginn allerdings auf Ihre ununterbrochene Betreuung angewiesen und möchte – dem Babyalter entwachsen – auch aus eigenem Antrieb am Familienalltag teilnehmen. Grundsätzliche Sicherheitsvorkehrungen wie etwa die Installation von Rauchmeldern in allen Zimmern reichen nicht aus, um eine Wohnung auch in Hinblick auf die speziellen Bedürfnisse von Kindern sicher zu machen. Nahezu die gesamte Wohnung ist aus dem Blickwinkel von Kindern zu betrachten und entsprechend zu sichern, damit Unfälle zu verhindern sind. Was es im Wesentlichen in Sachen Möbelsicherung, Beseitigung von Stolperfallen, Verwahrung gefährlicher Gegenstände und in vielen weiteren Bereichen der kindgerechten Wohnraumgestaltung in Ihrer gesamten Wohnung zu beachten gibt, erfahren Sie im Folgenden.

2a. Möbel sichern

Manches Möbelstück weist scharfe Kanten, spitze Ecken oder lose Teile (zum Beispiel Schrauben, Knäufe) auf. Lose Teile sind zu entfernen, damit Kinder sie nicht verschlucken können. Zudem ist auf wackligen Kinderbeinen Ausrutschen und Stolpern quasi vorprogrammiert und es kann schnell zu Stößen und anderen Verletzungen kommen. Der Handel hält zahlreiche Hilfsmittel parat, mit denen sich Möbel zumindest etwas sicherer machen lassen, solange Ihr Kind noch wild durch Ihre Wohnung tobt. Ein echter Klassiker sind dabei Schutzvorrichtungen für Ecken aus Kunststoff. Sie lassen sich zum Beispiel an Tischecken kleben. Zu haben sind sie in unterschiedlichen Ausführungen, sodass sich nahezu jedes Möbelstück mit ihrer Hilfe kindgerechter gestalten lassen sollte.

Inhalt von Schränken und anderen Möbeln
Denken Sie nicht nur daran, die Möbel an sich kindersicher zu machen, sondern auch daran, Ihr Kind vor dem Inhalt von Kommoden, Schränken und Co. zu bewahren. Nicht selten enthalten Möbel Dinge, die in Kinderhand nichts zu suchen haben. Hilfreich bei der Zugriffsbeschränkung sind:
  • Verriegelungen für Schränke: Der Handel bietet unterschiedlichste Schrankverriegelungen an. Manche lassen sich von außen an die Schranktüren kleben, andere setzen zum Beispiel auf Magnete und sind von außen nicht sichtbar.
  • Schubladensicherungen: Schubladen sind ebenfalls zu sichern: Zum einen, um auch hier den Zugriff auf etwaige gefährliche Gegenstände zu vermeiden, zum anderen, um das komplette Herausziehen einer Schublade zu verhindern.
Die Standfestigkeit von Möbeln
Auch die Standfestigkeit aller Möbel in Ihrer Wohnung sollten Sie unter die Lupe nehmen: Dübeln Sie Schränke, Regale und andere Möbelstücke an, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie unbedarften Kletterversuchen Ihres Nachwuchses standhalten. Kleinmöbel, die ohnehin – zum Beispiel aufgrund ihres Alters – nicht allzu viel aushalten, sollten Sie sicherheitshalber ausrangieren oder wegstellen, solange Ihr Kind noch klein ist: Auch kleine Möbel verführen zum Klettern, können im schlimmsten Falle aber nicht dem Gewicht Ihres Kindes standhalten.

Neue Möbel mit Bedacht anschaffen
Steht der Kauf neuer Möbel an, ist Ihr Kind aber noch klein, sollten Sie beim Möbelkauf mit Bedacht vorgehen. Der Sicherheit Ihres Kindes zuliebe kann es etwa sinnvoll sein, auf Glastische und andere empfindliche Möbel zu verzichten. Vielleicht legen Sie beim Neukauf auch Wert auf spezielle Sicherungsmechanismen wie etwa die Möglichkeit, Schränke abzuschließen. Dies ist besonders sinnvoll, wenn Sie in dem Möbelstück Dinge verwahren, von denen eine Gefahr für Ihr Kind ausgeht. Denken Sie dabei auch an Dinge, die nicht unbedingt ein Risiko für die körperliche Unversehrtheit Ihres Kindes darstellen, eventuell aber für die seelische (Beispiel: DVDs und Videospiele ohne Freigabe für Kinder).

2b. Beseitigung von Stolperfallen



Laufen zu lernen, ist eine Herausforderung. Auch Ihr Kind wird, bis es sich halbwegs sicher zu Fuß fortbewegen kann, oft auf dem Hosenboden landen. Auch später noch werden seine Schritte oft unsicher sein – etwa, wenn es abgelenkt ist und nicht darauf achtet, wohin es läuft. Sogar im Teenie- oder gar Erwachsenenalter ist niemand gefeit vor Stolperern. Für mehr Sicherheit in Ihren vier Wänden sorgen Sie, indem Sie von vornherein alle vermeidbaren Stolperfallen eliminieren. Suchen Sie den Boden nach Kanten, nicht gut verlegten Übergängen und Ähnlichem ab. Gegebenenfalls sollten Sie Stolperfallen durch Handwerker beseitigen lassen. Denken Sie aber auch an lose Teppiche, die durch ihre Kanten zu Stolperfallen werden können oder durch eine ungeeignete Kombination von Teppichrücken und Bodenuntergrund zum Verrutschen neigen.

2c. Verwahrung gefährlicher Gegenstände

Manch ein Haushalt gleicht einem kleinen Chemielabor: Reinigungsmittel, Pflanzenschutzmittel, Farben, Lacke und Ähnliches sind ein bedeutendes Risiko für Kinder, die vor allem im jungen Alter auf die Idee kommen könnten, mit diesen Utensilien zu spielen oder sie gar zu kosten. Tückisch ist jedoch, dass auch ganz harmlos wirkende Gegenstände eine Gefahr insbesondere für Babys und Kleinkinder darstellen können. Bei Plastiktüten besteht beispielsweise eine Erstickungsgefahr, Ihr kleines Kind kann alle denkbaren Kleinteile verschlucken oder einatmen und Glas und Porzellan zerspringt in tausend scharfe Scherben, wenn es aus (Kinder-) Händen rutscht.
Damit aber nicht genug: Auch viele andere Gegenstände, die sich in fast jedem Haushalt befinden, haben in Kinderhänden nichts zu suchen. Denken Sie beispielsweise an Messer, Medikamente, Alkohol, Zigaretten, Batterien und Waschmittel, um nur einige gängige Beispiele zu nennen. Das Risiko, welches von diesen und anderen Gegenständen ausgeht, ist offensichtlich.

Bei dem zugegebenermaßen schwierigen Unterfangen, Ihr Kind vor gefährlichen Gegenständen in Ihrem Haushalt zu schützen, können Ihnen die folgenden Tipps weiterhelfen:





Schränke und Schubladen sichern: Sichern Sie Schränke und Schubladen. Wie dies gelingt, haben Sie bereits in den vorherigen Kapiteln dieses Ratgebers erfahren.
Minibar und Zigaretten: Verstauen Sie Alkohol am besten in einer abschließbaren Minibar. Lassen Sie Zigaretten, aber auch Aschenbecher nie in Kinderreichweite stehen. Rauchen und trinken Sie nach Möglichkeit nicht zu Hause und nicht in Gegenwart Ihres Kindes, um es nicht neugierig zu machen oder es durch den Rauch der Zigaretten zu schädigen.
Keller, Dachboden, Gartenhäuschen: Farben, Lacke und Ähnliches verwahren Sie am besten – je nach Angaben des Herstellers – im Keller (nicht bei Gegenständen, bei denen Dämpfe/Stoffe entweichen und sich an tiefer gelegenen Stellen absetzen können!), auf dem Dachboden (Vorsicht vor Überhitzung!), im abschließbaren Gartenhäuschen (Achtung: hohe Temperaturschwankungen!) oder in sonstigen geeigneten Lagerräumen. Erkundigen Sie sich vorab über die ordnungsgemäße Lagerung, nutzen Sie geeignete Lagermöbel für mehr Übersicht und stellen Sie sicher, dass kleine Kinder keinen Zugang zu den Lagerräumen haben.

2d. Elektrische Geräte

Der Steckdosenschutz ist wohl die bekannteste Kindersicherung für den Haushalt. Alle Steckdosen mit den hilfreichen Vorrichtungen zu versehen, ist aber nur eine Aufgabe, die sich stellt, wenn es um elektrische Geräte, Strom und die kindgerechte Wohnraumgestaltung geht. Denken Sie unter anderem auch an Folgendes:
  • Wahl des Standortes für elektrische Geräte: Stellen Sie elektrische Geräte immer so auf, dass sie sich nicht von einem kleinen Kind herunterziehen, umstoßen oder bedienen lassen.
  • Kabelmanagement: Vermeiden Sie herunterhängende Kabel und Kabelwirrwarr an allen Stellen, die für Ihr Kind erreichbar sind. An herunterhängenden Kabeln lassen sich Geräte von Kommoden herunterziehen, freiliegende Kabel sind Stolperfallen und auch ansonsten eine Gefahrenquelle – erst recht, wenn sie bereits beschädigt sind. Kabelsalat beugen Sie durch Kabelhalter, Kabelclips und Co. vor.
  • Ausstöpseln: Entfernen Sie vor allem die Stecker von Kleingeräten wie etwa von Fön, Toaster und Handy nach Gebrauch aus der Steckdose, da sich diese oft nicht dauerhaft sicher verlegen lassen. Verstauen Sie die Geräte danach sicher (gegebenenfalls nach einem Abkühlen) und setzen Sie wieder den Steckdosenschutz ein.
  • Kippsicherungen: Der Handel bietet zum Beispiel für Fernsehgeräte spezielle Kippsicherungen an. Im Idealfall sollten alle elektrischen Geräte allerdings so positioniert sein, dass ein Umstoßen grundsätzlich ausgeschlossen ist.
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Darüber, was Sie noch leisten können, um Stromunfälle zu vermeiden, und was es mit den sinnvollen, sogenannten FI-Schutzschaltern auf sich hat, informiert unter anderem die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. auf ihren Internetseiten.

2e. Treppen, Fenster, Türen, Balkon


Treppen, Fenster, Türen und der Balkon sind besondere Gefahrenquellen, solange Ihr Kind noch klein ist. Bei der Nutzung von Treppen besteht eine Sturzgefahr. Gleiches gilt für Fenster, bei denen zusätzlich wie bei Türen allerdings auch das Risiko besteht, dass sich Ihr Kind Körperteile einquetscht. Türen sind zudem zu sichern, damit kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt das Haus verlassen, allein den Balkon betreten oder sich Zutritt zu Räumen (beispielsweise zum Keller) verschaffen können, in denen gefährliche Gegenstände lagern.

2f. Pflanzen


Etwas Grün macht einen Wohnraum für viele Menschen erst richtig behaglich. Teilen Sie sich Ihre Wohnung allerdings mit kleinen Kindern, sollten Sie sich auch der Risiken bewusst sein, die von Zimmerpflanzen und Schnittblumen ausgehen können.

Zum einen besteht bei manchen Pflanzen eine Vergiftungsgefahr. Auch harmlos wirkende Blumen und Pflanzen wie Tulpen und Narzissen sind in dieser Hinsicht nicht ohne. Gerade kleine Kinder stecken gerne alles in den Mund – erst recht solche Gegenstände, die wie viele Pflanzen eine interessante Farbgebung oder außergewöhnliche Form aufweisen. Zum anderen ist durch Zimmerpflanzen eine allgemeine Verletzungsgefahr gegeben: Dies gilt nicht nur für Pflanzen, die Dornen oder Stacheln besitzen, sondern auch in der Hinsicht, dass Kinder Blumentöpfe und Vasen leicht umschmeißen und somit spitze oder scharfkantige Scherben entstehen können.
  • Pflanzenauswahl: Wählen Sie im Idealfall nur solche Pflanzen aus, von denen Sie eindeutig wissen, dass sie nicht giftig sind und auch keine Stacheln, Dornen und Co. aufweisen. Mehr über giftige Pflanzen, aber auch andere Stoffe, die Vergiftungen hervorrufen können, erfahren Sie im Internet bei der Informationszentrale gegen Vergiftungen des Zentrums für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Bonn.
  • Vorsicht vor Blumenwasser: Auch das Blumenwasser kann Giftstoffe aus Pflanzen aufgenommen haben. Vasen sollten nicht in Reichweite von Kinderhänden stehen, damit sich ein Trinken des Wassers vermeiden lässt.
  • Vorsicht Bruchgefahr! Stellen Sie Blumentöpfe und Vasen auch deshalb nur an Orten auf, an denen neugierige Kinderhände sie nicht herunterziehen können, um spitze Scherben zu vermeiden. Gegebenenfalls können Sie zusätzlich auch auf Blumentöpfe aus Plastik ausweichen, die bei einem leichten Sturz nicht in tausend Scherben zerbersten.
  • Schutzgitter: Ziehen Sie bei Bedarf in Erwägung, zum Beispiel Pflanzenkübel mit flach aufliegenden Schutzgittern ohne spitze Elemente zu versehen. Diese bewahren im Idealfall davor, dass Kinderhände die Erde aus dem Blumentopf entnehmen, und sind somit vor allem bei Verwendung gedüngter Erde sinnvoll.

2g. Tiere

Nahezu jedes Kind wünscht sich früher oder später einen tierischen Begleiter. Dass die Hauptlast hierbei die Eltern tragen, muss eine Selbstverständlichkeit sein – alleine schon aus Verantwortung gegenüber dem Kind, aber auch gegenüber dem Tier, das artgerecht zu halten ist. Neben einer guten Hygiene, eventuell anfallenden Spaziergängen und vielen anderen Pflichten der Eltern, spielt das Thema Haustiere auch bei der Wohnraumgestaltung eine wichtige Rolle – nämlich dann, wenn es gilt, die Utensilien für die Tierhaltung in der Wohnung sicher zu platzieren. Tierkäfige, Katzenklos, Fressnäpfe, Spielzeuge für das Tier und Co. können gerade für kleine Kinder Gefahrenquellen sein. Bei Käfigen drohen zum Beispiel Fingerquetschungen und andere Verletzungen. Katzenklos, Fressnäpfe, Spielzeuge von Tieren und ähnliche Utensilien für die Tierhaltung stellen vor allem ein hygienisches Problem dar, können aber von Fall zu Fall auch durch verschluckbare Kleinteile und Beschädigungen risikoreich sein. Dies gilt vor allem, wenn sie für Kinder freizugänglich sind und kleine Kinder noch kein Gespür dafür entwickelt haben, dass Händewaschen wichtig ist und sie nicht alles in den Mund nehmen dürfen.

Die folgende Liste gibt Aufschluss darüber, was Sie mindestens tun können, um diese Risikoquellen zu eliminieren:

Fressnäpfe: Wählen Sie einen festen Platz für Fressnäpfe aus – im Idealfall einen, an dem sich Ihr kleines Kind nie unbeaufsichtigt aufhält. Räumen Sie Fressnäpfe, soweit dies nicht die Versorgung Ihrer Tiere gefährdet, nach dem Füttern weg und reinigen Sie diese gewissenhaft.

Katzenklos: Stellen Sie Katzenklos möglichst in Bereichen Ihres Wohnraumes auf, zu denen zwar die Katze, aber nicht Ihre kleinen Kinder eigenständig Zugang haben. Entfernen Sie aus Katzenklos, aber auch aus Tierkäfigen Kot und Urin möglichst oft und reinigen Sie beides regelmäßig und gewissenhaft.

Spielzeuge Ihres Haustieres: Räumen Sie nach dem Spielen mit Ihrem Haustier das Spielzeug weg. Zur Verwahrung eignen sich verschließbare Boxen, die nicht in Kinderreichweite aufzubewahren sind. Prüfen Sie zudem das Spielzeug regelmäßig auf Beschädigungen.

Tierkäfige: Wählen Sie Käfige und Co. so aus, dass sie nicht nur für das Tier, sondern auch für Kinderhände möglichst sicher sind. Leiten Sie Ihr größeres Kind im Umgang mit Käfigtüren an.

Platzierung von Tierkäfigen: Ist Ihr Kind noch sehr jung, sollten Tierkäfige nicht im Kinderzimmer stehen, sondern standsicher an Orten, an denen Ihr Kind diese nicht alleine erreichen kann. Zugang zu den Tieren sollten Kinder erst haben, wenn sie einen verantwortungsvollen Umgang mit ihnen erlernt haben. Gefährliche Tiere (Schlangen etc.) sind für Kinder aller Altersstufen tabu.

2h. Problemfall Badezimmer

Neben der Küche ist das Badezimmer ein Raum in Ihrer Wohnung, in dem gerade für kleine Kinder die meisten Gefahren lauern. In vielen Haushalten lagern hier Reinigungsmittel, Medikamente und andere Dinge, die in Kinderhänden nichts verloren haben. Möchten Sie diese weiterhin im Bad aufbewahren und nicht in einem Zimmer, zu dem Ihr kleines Kind gar keinen Zutritt hat, können Sie wie folgt vorgehen, um für mehr Sicherheit zu sorgen:
  • Medikamentenschrank: Sammeln Sie alle Medikamente und verwahren Sie diese in einem abschließbaren Medikamentenschrank. Diesen Schrank sollten Sie nutzen, bis Ihr Kind erwachsen ist, da auch ältere Kinder beim freien Zugang zu Medikamenten einzelne Präparate leicht verwechseln können.
  • Schrank für Reinigungsmittel: Tragen Sie alle Reinigungsmittel zusammen und halten Sie auch diese am besten unter Verschluss, solange Ihr Kind nicht den korrekten Umgang mit Reinigungsmitteln erlernt hat. Lässt sich kein abschließbarer Schrank in einer passenden Größe finden, sichern Sie den Schrank mit den Reinigungsmitteln durch nachrüstbare Schrankverriegelungen.
  • Position der Schränke: Im Idealfall befinden sich sowohl der Medikamenten- als auch der Reinigungsmittelschrank auf einer Höhe, die Kleinkinder nicht erreichen können. Entfernen Sie Truhen und alles andere, das sich als Kletterhilfe nutzen lässt.
  • Weitere gefährliche Gegenstände im Bad: Sehen Sie sich auch alle anderen Utensilien in Ihrem Bad genau an. Könnte es weitere gefährliche Gegenstände geben wie etwa Scheren und Kosmetikprodukte? In diesem Fall räumen Sie auch solche Gegenstände am besten in den abschließbaren Schrank.
  • Elektrische Geräte: Diese haben im Bad eigentlich nichts zu suchen – Wasser und Strom ist eine gefährliche Kombination. Dennoch werden vor allem elektrische Zahnbürsten, der Rasierer und der Fön oft im Bad verwahrt. Lassen Sie die Stecker dieser Geräte nie in der Steckdose stecken, verstauen Sie die Geräte nach Gebrauch an einem für Ihr Kind unzugänglichen Ort und setzen Sie den Steckdosenschutz wieder ein. Weitere Tipps zum generellen Umgang mit elektrischen Geräten in einem Haushalt mit Kindern entnehmen Sie bitte dem Kapitel „elektrische Geräte“.
Die Gefahrenquelle Wasser ist im Bad allgegenwärtig
Ein weiteres bedeutendes Risiko im Bad geht vom Wasser aus, das hier munter aus Wasserhahn und Duschkopf sprudelt. Nicht nur, dass Wasserschäden drohen, wenn Ihr Kind unkontrolliert das Wasser laufen lässt, schon kleinere Ansammlungen von Wasser, zum Beispiel in der Wanne, sind eine Gefahr für Ihr Kind, das ertrinken könnte. Auch Wasserspritzer sind gefährlich: Fliesen verwandeln sich im feuchten Zustand leider viel zu oft in eine gefährliche Schlitterbahn. In puncto Wasser sollten Sie also mindestens die folgenden Tipps beherzigen:
  • Aufsicht: Lassen Sie Babys und kleine Kinder nicht ohne Aufsicht in das Badezimmer.
  • Rutschgefahren eindämmen: Der Rutschgefahr in Dusche und Badewanne begegnen Sie mit Antirutscheinlagen. Vermeiden Sie Wasserspritzer und Wasserlachen auf dem Badezimmerboden, der hierdurch rutschig werden könnte, indem Sie entsprechende rutschfeste Vorleger nutzen. Trocknen Sie den Boden umgehend, sollte er nass geworden sein.
  • Toilettendeckel: Sichern Sie gegebenenfalls auch den Toilettendeckel, solange Ihr Kind klein ist: Spielt Ihr Kind an diesem herum, könnte es sich die Finger oder andere Körperteile einklemmen. Auch aus hygienischen Gründen ist eine Sicherung empfehlenswert. Möglich ist die Sicherung zum Beispiel mit Verschlüssen zum aufkleben, die über ein elastisches, breites Plastikband verfügen und sich so flexibel anpassen lassen. Nutzt ihr Kind später nicht mehr das Töpfchen, sondern die Toilette, sorgen spezielle Kinder-WC-Sitze für einen gemütlichen Sitz und bieten einen Spritzschutz.
  • Wassertemperatur: Achten Sie darauf, dass die Wassertemperatur richtig reguliert ist, damit sich Ihr Kind zum Beispiel beim Händewaschen nicht verbrüht. Die Temperatur von Badewasser testen Sie mit einem Thermometer.
  • Wasserhahnschutz: Nutzt Ihr Kind nicht mehr eine spezielle Babywanne, sondern Ihre Badewanne, kann ein Wasserhahnschutz vor Stößen an der massiven Armatur schützen.

2i. Problemfall Küche

In der Küche gibt es verführerische Düfte, viel zu entdecken, leider aber auch zahlreiche Gefahren insbesondere für kleine Kinder. Zunächst einmal gilt in der Küche im besonderen Maße das, was auch im Rest der Wohnung gilt: Schränke und Schubladen sind zu sichern und Kletterhilfen nach Möglichkeit zu vermeiden. Gerade in Küchenschränken lagern viele Sachen, die für Kinder gefährlich sein können: Angefangen bei Messern über zerbrechliches Geschirr bis hin zu Plastiktüten, von denen die Gefahr des Erstickens ausgeht, um nur einige wenige Risikoquellen zu nennen.

Setzen wir in Sachen Küche einen Schwerpunkt auf die Raumgestaltung und nicht auf Verhaltensregeln für Kinder und Eltern, die aber selbstverständlich ebenso wichtig sind, erscheinen darüber hinaus vor allem die Nachrüstungen auf der rechten Seite sinnvoll, um eine Küche für Babys und Kleinkinder möglichst sicher zu machen.
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Kinderküche: Zeigt Ihr Kind Interesse für die Vorgänge in der Küche, können Sie ihm auch eine kleine Kinderküche zur Verfügung stellen. Hier kann es ohne zerbrechliches Geschirr, Hitze und andere gefährliche Utensilien spielen und lernen. Die Eltern können zudem entspannt kochen, wenn das Kind parallel seine eigene „Mahlzeit“ in der Kinderküche zaubert.

3. Der kindgerechte Garten

Familien, die einen Garten besitzen, können sich glücklich schätzen: Hier gibt es auch für Kinder viel zu entdecken und zu lernen. Nicht zuletzt bietet ein Garten zudem oft genug Platz zum Toben und Spielen an der frischen Luft. Dennoch ist er auch eine besondere Herausforderung, wenn es gilt, ein kindgerechtes Umfeld zu schaffen. Die Beaufsichtigung kleiner Kinder im Garten ist unabdingbar. Allerdings lassen sich schon im Vorfeld viele Vorkehrungen schaffen, die nahezu offensichtliche Gefahrenquellen zumindest entschärfen, und Ihnen somit die (dennoch nicht obsolete) Aufsichtspflicht erleichtern.
Wer sich zudem so glücklich schätzen darf, erst noch einen eigenen Garten anlegen zu dürfen, kann dies mit einem besonderen Augenmerk auf den Bereich Kindersicherheit tun. So sind großzügige Rasenflächen etwa kindgerechter als ein Garten, der fast nur aus einer großen Terrasse besteht: Stolperer beim Spielen sind schließlich um einiges erträglicher, fällt Ihr Kind sanft auf einen weichen Untergrund. Was Sie darüber hinaus in Sachen kindgerechter Gartengestaltung berücksichtigen können, erfahren Sie im Folgenden. Wir konzentrieren uns hier auf die Bereiche Pflanzen, die Gefahrenquelle Wasser sowie auf Zäune. Bitte beachten Sie, dass es weitere Bereiche im Garten geben kann, von denen für Kinder eine Gefahr ausgehen kann.

3a. Pflanzen

Wie Sie bereits in Hinblick auf Zimmerpflanzen und Schnittblumen erfahren haben, gibt es auch in unseren Breitengraden viele Pflanzen, die giftig sind. Kündigt sich Nachwuchs an, der mit Sicherheit später auch gemeinsam mit Ihnen Ihren Garten nutzen soll, wird es Zeit für einen kleinen Pflanzen-Check-up nach dem Motto „Was wächst da eigentlich alles in meinem Garten?“. Eine tolle Aufgabe für den werdenden Vater! Maiglöckchen, Tollkirsche, Fingerhut, Goldregen und zahlreiche weitere Pflanzen mögen hübsch aussehen, sind aber ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Gesundheit Ihres Kindes. Ein Teenie wird wohl kaum auf die Idee kommen, Zierpflanzen zu essen, für Kleinkinder gilt allerdings das genaue Gegenteil.

tipp
Denken Sie bei Ihrem Gartenpflanzen-Check-up unbedingt auch an solche Pflanzen, die sich mehr oder weniger in Ihren Garten eingeschlichen haben – zum Beispiel auch an Pilze, die gerne in feuchten, verborgenen Ecken des Gartens wachsen. Auch sie können giftig sein und Kinder lieben es, auch versteckte Ecken des Gartens zu erkunden.
Der Gartenpflanzen-Check-up ist nicht alles, was Sie tun können, um Risiken zu eliminieren, die von Pflanzen ausgehen. Berücksichtigen Sie mindestens auch die folgenden Tipps:
  • Verzichten Sie am besten in einem kindgerechten Garten bewusst auf Büsche, Sträucher und andere Pflanzen, die Dornen aufweisen.
  • Zusätzlich sollten Sie Bäume regelmäßig auf morsche Äste untersuchen. Möchten Sie Baumkletterversuche Ihrer Kinder unterbinden, kommt auch der großzügige Beschnitt herabhängender Äste infrage.
  • Schädlingsbekämpfungsmittel sollten in Ihrem Garten tabu sein – nicht nur der Umwelt, auch Ihrem Kind zuliebe. Können Sie zum Beispiel auf Dünger, Pflanzenschutzmittel und Ähnliches nicht verzichten, verwahren Sie diese sicher, am besten unter Verschluss. Gleiches gilt natürlich auch für Gartengeräte, die durch oftmals spitze oder scharfe Teile ein Verletzungsrisiko entstehen lassen, sowie für Grills.

3b. Teich, Planschbecken und Pool: Gefahrenquelle Wasser

Sicherung eines Gartenteiches
Um einen Teich zu sichern, sollte das Ufer möglichst rutschhemmend gestaltet sein. Zusätzlich sind Zugangsbarrieren aufzubauen. Zäune bieten dabei nur einen begrenzten Schutz, da sie sich je nach Höhe zumindest von etwas älteren Kindern überklettern lassen. Zudem müssen sie die grundsätzlichen Sicherheitsmerkmale für Zäune und Gitter aufweisen, über die Sie im Kapitel „Zäune“ mehr erfahren. Eine sinnvolle Ergänzung zu Zäunen scheinen Gitter zu sein, die sich oberhalb der Wasseroberfläche des Teiches montieren lassen und diesen komplett überspannen. Auch sie bieten aber keinen absoluten Schutz. Am sichersten ist also immer noch das Trockenlegen des Gartenteiches, auch wenn dadurch dem passionierten Hobby-Gärtner das Herz zu brechen droht. Können Sie sich mit dieser Idee nicht anfreunden, sichern Sie Ihren Teich bestmöglich, lassen Sie sich hierbei fachmännisch beraten und helfen und lassen Sie Ihre Kinder niemals unbeaufsichtigt im Garten spielen.
Schon sehr niedrige Gewässer und Wasseransammlungen, die Erwachsene kaum beachten, stellen für Babys und Kleinkinder eine erhebliche Gefahr dar. Im Garten warten in dieser Hinsicht mitunter gleich mehrere Gefahrenbereiche: Teich, Planschbecken, Pool und sogar die Regentonne sind dabei gängige Beispiele. Sichern Sie all diese sowie etwaige weitere Wasserbehältnisse unbedingt gewissenhaft! Wer zudem erst noch von einem Pool oder einem Teich träumt, gleichzeitig aber kleine Kinder hat, sollte diesen Wunsch eventuell sogar auf später vertagen.

Sicherung anderer Wasserbehältnisse
Auch Pools, Planschbecken und Regentonnen sind zu sichern. Achten Sie bei Poolabdeckungen auf die Festigkeit, lassen Sie sich hierbei beraten und informieren Sie sich über Alarmsysteme, die Wasserbewegungen registrieren. Regentonnen sind möglichst unzugänglich aufzustellen und mit einem kindersicheren abschließbaren Deckel zu versehen. Pools und Planschbecken nutzen Ihre Kinder nur in Ihrem Beisein. Achten Sie zudem auf die Qualität des Planschbeckens und somit auch auf ein vorhandenes GS-Zeichen. Dieses schützt zwar nicht vor dem Risiko des Ertrinkens, gewährleistet aber zumindest, dass das Produkt zum Beispiel nicht zu viele Schadstoffe enthält. Mehr hierzu erfahren Sie auch in einer Pressemitteilung des TÜV Rheinland.

3c. Zäune

Gartenzäune versprechen einerseits Schutz: Sie begrenzen den Raum und verhindern sowohl, dass das Kind zum Beispiel vom Garten auf die Straße läuft, als auch, dass Unbefugte leicht in Ihren Garten eindringen können. Andererseits müssen Zäune einige Sicherheitsmerkmale aufweisen, damit sie nicht selbst zu einer Gefahr für Ihr Kind geraten. Folgende Aspekte sollten Sie mindestens beachten, um einen kindersicheren Zaun auszuwählen:
  • Höhe: Der Zaun muss hoch genug sein, damit zumindest kleine Kinder ihn nicht überwinden können. Lassen Sie sich in dieser Hinsicht im Fachhandel beraten. Sinnvoll könnte für kleine Kinder eine Höhe von mindestens einem Meter, besser mehr sein. Zumindest ist die Höhe von ca. einem Meter auch der Wert, den die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. für Zäune auf Kinderspielplätzen außerhalb des Ballspielbereiches auf ihrer Website empfiehlt. Höhere Zäune schützen allerdings besser – zum Beispiel auch vor dem Eindringen von Hunden in den Garten.
  • Sprossenabstand: Die Sprossen des Zaunes müssen einen Abstand zueinander aufweisen, der es verhindert, dass Ihr Kind sich mit einzelnen Körperteilen verfängt.
  • Verankerung: Gartenzäune müssen standsicher und sorgfältig verankert sein. Ansonsten könnten schon kleine Kletterversuche zu Unfällen führen.
  • Zaunabschluss: Verzichten Sie auf spitz zulaufende Zaunelemente, an denen sich Ihr Kind verletzen könnte.
  • Keine waagerechten Verstrebungen: Waagerechte Verstrebungen an einem Gartenzaun könnten Ihrem Kind das Klettern erleichtern.
  • Sonstige Verletzungsgefahren: Prüfen Sie den Zustand Ihres Gartenzaunes regelmäßig: Absplitterndes Holz, herausragende Nägel und viele andere Mängel können zu Verletzungen führen.

4. Verändertes Alter – veränderte Ansprüche

Für Eltern ist es mitunter schwer, die Zeichen der Zeit zu erkennen, und dementsprechend den Sicherheitsstandard in der eigenen Wohnung dem Alter des Kindes anzupassen. Zu viel Vorsicht schränkt ältere Kinder ein, zu wenig Vorsicht ist ein hohes Risiko für Ihr Kind. Ziehen Sie ab und an Bilanz und überprüfen Sie, welcher Sicherungsbedarf in Ihrer aktuellen Situation (noch) gegeben ist.

Im Folgenden erfahren Sie exemplarisch, wann sich oft der Sicherungsbedarf verändert, aber auch, wie Sie vorausschauend Möbel für Ihr Kind kaufen und warum es auch in Sachen Einrichtungsstil wichtig für Ihren Nachwuchs ist, im fortgeschrittenen Alter selbst Kreativität unter Beweis zu stellen.

4a. Mehr oder andersgearteter Sicherungsbedarf

Zwar investieren viele Eltern schon vor der Geburt ihres Kindes und im Babyalter ihres Nachwuchses viel Energie in die Schaffung einer kindgerechten Wohnraumgestaltung. Der Gedanke, dass danach allerdings nicht mehr viel zu tun ist, ist ein trügerischer. Als Eltern müssen Sie jetzt ganz stark sein: Der Sicherungsaufwand steigt mit zunehmendem Alter Ihres Kindes zunächst. So werden Sie zum Beispiel auch etwas höher gelegene Schubladen sichern müssen, wenn Ihr Kind mobiler wird und Schubladen Dinge enthalten, die in Kinderhand nichts zu suchen haben. Auch andere Vorkehrungen können notwendig werden – etwa das Anbringen eines Nachtlichtes, wenn Ihr Kind nachts aufsteht und den Weg zu Ihnen oder ins Bad sucht. Im Laufe der Zeit werden Sie zudem die eine oder andere Sicherungsvorkehrung austauschen müssen, da diese aufgrund von Abnutzung nicht mehr zuverlässig ihre Dienste erbringt.
Auch wenn Ihr Kind bereits das Teenager-Alter erreicht hat, bedeutet dies nicht, dass alle Sicherungen obsolet werden. In der wilden Sturm-und-Drang-Zeit kann es beispielsweise ratsam sein, die Minibar nach wie vor zu sichern oder die Autoschlüssel sicher zu verwahren. Beurteilen Sie selbst, wie vernünftig Ihr Kind bereits ist, und suchen Sie mit ihm das Gespräch.

4b. Weniger Sicherungsbedarf – das große Abrüsten

Trotz der Einschränkungen im vorangegangenen Kapitel können Sie mit zunehmendem Alter Ihres Kindes viele Sicherungen im Wohnraum abbauen. Ältere Kinder würden es zu Recht als seltsam empfinden, wenn etwa der Kühlschrank nach wie vor mit einer Kindersicherung versehen wäre, die sie zudem noch selbst bedienen können, oder wenn sie keinen Zugang zum Keller hätten, nur weil dort in einer Ecke ein paar Farbeimer lagern. Sogar ein Herdschutzgitter wird irgendwann überflüssig: Zwar kann auch fast erwachsenen Kindern oder Ihnen beim Kochen einmal ein Missgeschick geschehen. Deshalb aber für immer hinter einer Barriere zu kochen, erscheint wenig attraktiv und bereitet Ihr fast erwachsenes Kind auch nicht auf das echte Leben vor.
Manche Sicherungsvorkehrungen sind aber selbst für Sie als Eltern sinnvoll und gleichzeitig wenig störend, sodass Sie diese nach wie vor zum Schutze der gesamten Familie beibehalten sollten. Zu denken ist hier zum Beispiel an Antirutscheinlagen in der Dusche und Wanne sowie an rutschhemmende Vorrichtungen auf glatten Treppenstufen. Viele weitere Beispiele sind vorstellbar. Denken Sie zudem auch daran, dass Freunde und Verwandte Sie auch einmal als Babysitter einspannen könnten: Ist Ihre Wohnung nach wie vor zumindest in vielen Bereichen auf Kinder eingestellt, wird es Ihnen leichter fallen, Ihrer Verantwortung nachzukommen.

4c. Vorausschauender Möbelkauf

Kaufen Sie die Möbel für Ihr Kind vorausschauend, spart dies im Idealfall Geld und Zeit. Interessant ist in dieser Hinsicht vor allem die Frage, welche Möbel das Potenzial besitzen, den Sprung vom Babyzimmer ins Kinderzimmer oder vom Kinderzimmer ins Jugendzimmer zu schaffen. Im Folgenden finden Sie ein paar Beispiele für solche erfolgreichen Transfers und einige Merkmale, die Kindermöbel lange Zeit nutzbar machen:



  • Wickelkommode

    Schaffen Sie eine umrüstbare Wickelkommode an, lässt sich das Unterteil noch im Kinderzimmer als normale Kommode nutzen.
  • Bett

    Der Handel bietet nicht nur Kinderbetten mit höhenverstellbaren Böden an, sondern auch Betten, die sich vom Gitterbett zum Kinderbett umrüsten lassen. Andere Kinderbetten lassen sich sogar zu einer Sitzgelegenheit umbauen, wenn das Kind langsam aber sicher doch ein größeres Bett benötigt.
  • Erweiterbare Schranksysteme

    Setzen Sie auf erweiterbare Schrank- oder Regalsysteme, können Sie im Laufe der Zeit flexibel für mehr Stauraum im Kinderzimmer sorgen. Diesen benötigt Ihr Kind zum Beispiel dann, wenn der Ernst des Lebens und somit die Schulpflicht beginnt. Achten Sie auf Nachkaufgarantien, damit Sie tatsächlich langfristig die Gelegenheit haben aufzurüsten.
  • Schreibtische und Stühle

    Sie passen sich dem Wachstum Ihres Kindes flexibel an und lassen sich daher sehr lange nutzen. Achten Sie darauf, die flexiblen Möbel tatsächlich regelmäßig der Größe Ihres Kindes anzupassen, um Gemütlichkeit und eine gesunde Sitzposition zu erreichen.
  • Farbgebung

    Setzen Sie auf dezente Farben bei den Kinderzimmermöbeln, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind die Möbel auch noch im fortgeschrittenen Alter nutzen mag. Neue Aufmachungen des Kinderzimmers lassen sich dann schon durch kleinere Accessoires erzielen.
  • Materialien

    Für eine lange Lebensdauer und auch aus Liebe zur Sicherheit sollten Sie ohnehin in Sachen Kinderzimmermöbel auf hochwertige Materialien setzen. Achten Sie auch darauf, dass sich die Möbel bei Bedarf farblich umgestalten lassen, etwa weil sie aus Vollholz bestehen und sich daher gut abschleifen und neu lackieren lassen. So können Sie Möbel dem Alter und Geschmack Ihres Kindes anpassen, ohne alles neu kaufen zu müssen.

4d. Erwachsenwerden – auch in Sachen Einrichtung

Das Kinder- bzw. Jugendzimmer ist das Reich Ihres Nachwuchses. Wird Ihr Kind älter, sollten Sie ihm auch die Gelegenheit bieten, sich selbst bei der Gestaltung des eigenen Zimmers einzubringen. Eine Gelegenheit ist dabei die Einschulung, da dann oftmals der Zukauf neuer Möbel ansteht. Ihr Kind ist in diesem Alter bei der Möbelauswahl zwar noch auf Ihre Unterstützung angewiesen. Es sollte aber dennoch mitreden dürfen, damit es sich in seinem Zimmer rund um wohlfühlt. Im Teenie-Alter ist dann der nächste große Einschnitt auch in Sachen Kinderzimmergestaltung vorprogrammiert. Lassen Sie Ihr Kind ruhig seine Kreativität und sein Planungsgeschick unter Beweis stellen. Es gehört auch zum Erwachsenwerden, eigene Entscheidungen zu fällen und mit den Konsequenzen im wahrsten Sinne des Wortes leben zu müssen. Schlussendlich haben Sie aber auch zu diesem Zeitpunkt noch das letzte Wort, welche Umgestaltungen machbar und welche Anschaffungen finanzierbar sind.

Herdschutzgitter: Das Anbringen eines Herdschutzgitters verhindert in erster Linie, dass kleine Kinder Töpfe mit heißem Inhalt vom Herd ziehen und sich so verbrühen können. Sind die Gitterabstände nicht zu groß, lässt sich auch das Berühren heißer Herdplatten durch ihren Einsatz weitestgehend vermeiden. Herdschutzgitter gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen. Manche weisen auch eine integrierte Barriere für die Herdschalter auf, bei manchen lässt sich das Gitter nach dem Kochen derart verstellen, dass sich die Herdschalter abdecken lassen. Die Herdschalter zu sichern, ist wichtig, damit Kinder den Herd nicht unbemerkt einstellen, sich somit nicht verbrennen und keine Brände verursachen können. Hierfür gibt es ebenfalls Herde, die bereits ab Werk mit versenkbaren Herdschaltern ausgestattet sind.

Herdschutzknöpfe: Herdschutzknöpfe sollen eine ähnliche Funktion wie eine Barriere vor den Herdschaltern erfüllen. Sie sollen durch einen Sicherheitsmechanismus verhindern, dass ein Kind den Herd selbst einschalten kann.
Backofenschutz: Die Front eines Backofens heizt sich manchmal sehr auf. Um Kinderhände vor Verbrennungen zu schützen, gibt es spezielle Schutzgitter, die sich auf der Backofenfront befestigen lassen und die nicht aufheizen. Herdtürverschlüsse wiederum sollen verhindern, dass Kinderhände den Ofen öffnen.
Kühlschrankverriegelung: Kühlschrankverriegelungen können sinnvoll sein, da in einem Kühlschrank mitunter auch Lebensmittel lagern, die in ihrer aktuellen Form oder aber grundsätzlich nicht für Kinder geeignet sind (zum Beispiel rohes Fleisch, alkoholische Getränke). Zudem besteht die Gefahr, dass beim „Plündern“ des Kühlschrankes durch kleine Kinder Schalen und Ähnliches zerbrechen und somit Verletzungen möglich sind.
Elektrische Geräte: Elektrische Geräte sollten Sie auch in der Küche nicht in Reichweite kleiner Kinder platzieren. Weitere Tipps zum Umgang mit elektrischen Geräten im Haushalt mit Kindern finden Sie weiter oben in dem Ratgeberabschnitt „elektrische Geräte“.
Bodenbelag:
Grundsätzlich kommen für eine Küche nur gut zu reinigende Bodenbeläge infrage. Achten Sie aber dennoch auch darauf, dass der gewählte Bodenbelag nach Möglichkeit bei Nässe nicht zu rutschig wird.
Absperrgitter bei offenen Küchen: Besitzen Sie eine offene Küche, sollten Sie diese durch ein Absperrgitter abtrennen, solange Ihr Kind noch klein ist und es zu gefährlich ist, es alleine in die Küche zu lassen. Solche Absperrgitter ähneln Treppenschutzgittern. Sie sind allerdings in sehr viel großzügigeren Abmessungen zu haben und sollten selbstverständlich möglichst standsicher und stabil sein.
Waschmaschine und Co.: Die Waschmaschine ist am besten in einem Kellerraum aufgehoben, zu dem kleine Kinder keinen Zugang haben. Die Maschinentüren sind immer verschlossen zu halten. Steht die Waschmaschine oder zum Beispiel ein Geschirrspüler oder Trockner dennoch in der Wohnung, ist es darüber hinaus praktisch, wenn Sie bei Nichtbenutzung der Geräte den Stecker ziehen und eine Verriegelung nutzen können. Ihr Kind könnte in die Maschine klettern und sich schwer verletzen. Alternativ können Sie nach Geräten mit Kindersicherungen Ausschau halten und immer die Gerätetüren geschlossen halten.
Treppensicherung Babys und kleine Kinder dürfen alleine gar keinen Zugang zu Treppen haben. Hier bieten sich Treppenschutzgitter an, die eine Barriere entstehen lassen. Ist Ihr Kind älter und in der Lage, eine Treppe sicher zu nutzen, können Sie für zusätzliche Sicherheit durch das Aufkleben von rutschhemmenden Treppenbändern oder Stufenmatten sorgen. So lassen sich auch glatte Stufen entschärfen, was für Kinder und Erwachsene in allen Altersstufen hilfreich sein kann. Achten Sie aber darauf, dass durch den Einsatz zusätzlicher Sicherungsmechanismen nicht neue Stolperfallen und somit neue Probleme entstehen. Treppen sollten zudem nie mit Gegenständen zugestellt sein.
Fenstersicherung Geöffnete oder leicht zu öffnende Fenster sind eine Gefahr für kleine Kinder. Lassen Sie Ihr Kind nie alleine mit einem geöffneten Fenster und verwenden Sie Fenstersicherungen – diese gibt es zum Beispiel in Form von Auszugsbarrieren oder als abschließbare Fenstergriffe. Positionieren Sie keine Dinge, die Ihr Kind als Kletterhilfe nutzen könnte, in der Nähe eines Fensters.
Türsicherung Schließen Sie Türen zu Räumen ab, in denen gefährliche Gegenstände lagern (Keller, Dachboden etc.). Gleiches gilt für die Haustür, damit sich Ihr junges Kind nicht unbemerkt aus dem Haus entfernen und zum Beispiel auf eine gefährliche Straße laufen kann. Türstopper in unterschiedlichsten Varianten schützen vor einem unkontrollierten Zuschlagen von Türen zu Räumen, zu denen Ihr Kind Zugang haben soll, und vermeiden so Quetschungen. Praktisch ist es dabei, wenn sich Türstopper am oberen Ende der Tür anbringen lassen, da sie so nur schwer von Kindern zu entfernen sind. Mitunter können auch Türschlossvorrichtungen nützlich sein, die verhindern, dass sich Ihr Kind in einem Zimmer einsperrt. Im Notfall – beispielsweise wenn sich ein kleines Kind im Bad einsperrt und sich eine Badewanne einlassen möchte (Gefahr des Ertrinkens!) – können Sie so schnell in das Zimmer gelangen und die Gefahr bannen. Verzichten Sie auf die Anschaffung von Glastüren, solange Ihr Kind noch klein ist: Die durchsichtige Barriere könnte Ihr Kind nicht erkennen.
Balkon Stellen Sie sicher, dass die Brüstung in Sachen Höhe und Gitterabstand kindgerecht gestaltet ist. Hilfreich können auch Balkonnetze sein, damit Ihr Kind sich nicht zwischen den Streben einklemmt oder die Brüstung emporklettert. Nahestehende Bäume sollten eventuell so beschnitten sein, dass sie nicht zusätzlich zum Klettern oder Angeln nach Blättern, Früchten und Ähnlichem animieren. Solange Ihr Kind klein ist, sollten Sie zudem alle Balkontüren, ähnlich wie Fenster oder Türen sichern, damit Ihr Kind nicht alleine auf den Balkon gelangt.
Quellen

Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V.,
„Häufige Fragen. Sicherer Spielplatz: Worauf muss ich achten?“,
im Internet: http://www.kindersicherheit.de/nc/kindersicherheit/rubrik//artikel/haeufige-fragensicherer-spielplatz-worauf-muss-ich-achten.html, abgerufen am 17.07.2014.

Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V.,
„Zuhause und unterwegs. Das eigene Reich – Sicheres Kinderzimmer“,
im Internet: http://www.kindersicherheit.de/nc/kindersicherheit/rubrik//artikel/zuhause-und-unterwegsdas-eigene-reich-sicheres-kinderzimmer.html, abgerufen am 17.07.2014.

Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V.,
„Zuhause und unterwegs. Stromunfälle“,
im Internet: http://www.kindersicherheit.de/nc/kindersicherheit/rubrik//artikel/zuhause-und-unterwegsstromunfaelle.html,
http://www.kindersicherheit.de/nc/kindersicherheit/rubrik//artikel/zuhause-und-unterwegsdas-eigene-reich-sicheres-kinderzimmer.html
abgerufen am 17.07.2014.

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) – Friends of the Earth Germany,
„Bodenbeläge ohne Schadstoffe“,
im Internet: http://www.bund.net/nc/service/oekotipps/detail/artikel/bodenbelaege-ohne-schadstoffe/, abgerufen am 16.07.2014.

Informationszentrale gegen Vergiftungen, Zentrum für Kinderheilkunde, Universitätsklinikum Bonn,
im Internet: http://www.gizbonn.de, abgerufen am 16.07.2014.

Stiftung Warentest,
„Sicherheit von Spielzeug: Jedes sechste Spielzeug mangelhaft“, erschienen am 11.11.2011,
im Internet: http://www.test.de/Sicherheit-von-Spielzeug-Jedes-sechste-Spielzeug-mangelhaft-4294118-0/, abgerufen am 16.07.2014.

Stiftung Warentest,
„Teppichböden: Billige halten nicht“, erschienen am 28.06.2007, hier der Abschnitt „Teppichsiegel: Versprochen“,
im Internet:http://www.test.de/Teppichboeden-Billige-halten-nicht-1548798-1548597/, abgerufen am 16.07.2014.

TÜV Rheinland AG, Pressemeldung vom 23.05.2014:
„Planschbecken: Kinder immer beaufsichtigen“,
im Internet: http://www.tuv.com/de/deutschland/ueber_uns/presse/meldungen/newscontentde_210247.html, abgerufen am 16.07.2014.
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